Finanzierung der Sender Spardruck bei ARD verunsichert freie Mitarbeiter
Bremen (dpa) - Einsparungen im Programm der ARD hätten aus Sicht des Intendanten von Radio Bremen, Jan Metzger, schwerwiegende Folgen. „Wir sind im Land wirklich präsent und leisten einen Beitrag zum Zusammenhalt und zur Kommunikation in dieser Gesellschaft“, sagte Metzger beim ARD-Freienkongress.
„Es wäre fatal, wenn wir diese Stärke über Einsparungen im Programm gefährden würden.“ Bei der zweitägigen Veranstaltung stehen die Auswirkungen des Spardrucks auf die freien Mitarbeiter in öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten im Fokus. Viele fürchten um Aufträge oder ihren Job.
Hintergrund ist eine Diskussion über die Finanzierung der Sender, die zu einem Großteil über Rundfunkbeiträge abgedeckt wird. Die Länderchefs, die über die Höhe des Beitrags entscheiden, verlangen von den Sendern, mehr zu sparen als bislang geplant. Die ARD sieht dafür keinen Spielraum, ohne am Programm zu kürzen.
Aus Sicht der Deutschen Journalistinnen- und Journalisten-Union (DJU) sind die Leistungen der freien Mitarbeiter nicht ausreichend bekannt. „Wir haben insgesamt 18 000 Freie im öffentlich-rechtlichen Rundfunk gegenüber 28 000 Festangestellten“, sagte die DJU-Bundesgeschäftsführerin Cornelia Haß. Zum öffentlich-rechtlichen Rundfunk gehören neben der ARD auch das ZDF und das Deutschlandradio.
Bei einer Diskussionsrunde mit rund 100 Teilnehmenden äußerten mehrere Journalisten Unmut über die Arbeitsbedingungen für freie Mitarbeiter. Die Aufgabenfülle nehme zu, einen finanziellen Ausgleich dafür gebe es meist nicht. Die Arbeitsverdichtung, die man auch gleich als Honorarkürzung mit verzeichnen könne, sei relativ flächendeckend an der Tagesordnung, sagte Haß von der Gewerkschaft DJU.
Zur ARD gehören neun selbstständige, staatsunabhängige Landesrundfunkanstalten wie der Bayerische Rundfunk, der Westdeutsche Rundfunk und Radio Bremen. Alle haben Angebote im Fernsehen, Radio und Internet. Der Rundfunkbeitrag für ARD, ZDF und Deutschlandradio ist bis 2020 auf 17,50 Euro pro Haushalt im Monat festgelegt. Ob er danach steigt, steht noch nicht fest.