Spargelernte auf Hochtouren
Die Liebhaber des königlichen Gemüses wird es freuen: Die Preise sind dem derzeitigen Wetter entsprechend moderat.
Walbeck. In den Anbaugebieten läuft die Ernte jetzt auf vollen Touren. Die gute Nachricht für alle, die am Wochenende ein Spargelessen auftischen wollen, gleich vorweg: Die Preise für die Stangen sind dem Wetter entsprechend — und das ist für das Wachstum ausgesprochen günstig. Neun bis zehn Euro pro Kilo kostet derzeit die erste Qualität.
Spargel wird in drei Klassen eingeteilt: Extra, I und II. Bei der ersten und damit auch teuersten Qualität müssen die Stangen mindestens 22 Zentimeter lang und ausgesprochen gerade sein. Denn sie dürfen auf der ganzen Länge höchstens einen Zentimeter durchgebogen sein. Der Spargel muss 16 bis 26 Millimeter dick sein und einen geschlossenen Kopf haben.
Bei den Klassen I und II können die Köpfe leicht geöffnet und farbig sein. Und etwas mehr Biegung ist auch erlaubt. Dafür zahlt der Kunde weniger, nämlich in der Klasse II derzeit zwischen fünf und sechs Euro. Das Schönste für den sparsamen Genießer: Auf den Geschmack hat die Güteklasse kaum Einfluss.
Franz Allofs, Vorsitzender der Spargelbaugenossenschaft Walbeck und Umgebung, weiß auch warum: Oft kommt es darauf an, wie erfahren und aufmerksam der jeweilige Erntehelfer ist. Haben die Köpfe des Spargels gerade die oberste Erdschicht durchbrochen, stehen die Chancen für die Extraklasse gut: Die Köpfe sind noch geschlossen und nicht verfärbt. Wartet der Erntehelfer zu lange, gehen die Klasse und die Einnahmen des Bauern in den Keller.
Die Preise für den Spargel werden in den kommenden Tagen wahrscheinlich stabil bleiben. Allofs: „Wir erwarten wenig Regen bei ähnlichen Temperaturen wie heute. Das ist ideales Wetter für den Spargel.“
Früher waren die Spargelbauern wetterabhängiger. Heute werden die Wälle mit Folien abgedeckt, die auf der einen Seite schwarz, auf der anderen weiß sind. Allofs: „Noch können wir gut die schwarze Seite oben lassen. Die mäßigen Sonnenstrahlen wärmen so die Erdwälle gut durch. Der Spargel wächst gleichmäßig und hat einen ausgezeichneten Geschmack.“
Die Spargelbauern am Niederrhein haben am Samstagübrigens allen Grund zum Feiern: Um 10.30 Uhr steigt der Festakt, mit dem der EU-weite Markenschutz für den „Walbecker Spargel“ besiegelt wird: Steht auf der Kiste „Walbecker Spargel“, muss der auch aus diesem genau definierten Anbaugebiet kommen.