Sportwagen-Treffen: Im Zeichen des wilden Mustangs
In Köln treffen sich am Pfingstwochenende mehr als 1000 Sportwagenfans am Butzweiler Hof.
Köln. Satter Motorensound, in der Sonne glänzender Chrom — in Köln haben sich am Pfingstwochenende mehr als 1000 Sportwagenfans aus ganz Europa auf dem Rollfeld des ehemaligen Flughafens Butzweiler Hof zu internationalen Mustang-Treffen versammelt. „Es ist 50 Jahre nachdem der erste Mustang gebaut wurde, das erste große Treffen in Köln, dem Sitz von Ford“, sagt Susanne Wurm vom First Mustang Club of Germany, der 650 Mitglieder hat.
Sie und ihr Mann fahren ein Mustang Shelby aus dem Jahr 1969. „Es war das erste Fahrzeug, das man individuell gestalten konnte. Es ist toll, dass die Menschen in den 60er Jahren das Gleiche gefallen hat, wie uns heute. Wirklich genau gleiche Mustangs gibt es eher selten.“ Dass zeigt auch der Stand im Hangar, wo Autotunner ihre Wagen präsentieren. Dort findet sich beispielsweise ein Mustang mit Flügeltüren, der im Feuerwehr-Look inklusive Blaulicht unterwegs ist. „Den hat ein Hersteller für Feuerwehr-Software als Showcar bestellt“, verrät Christian Meyer.
Draußen vor dem Hangar wartet Gabriele Krauth-Wiechers mit ihrem 1967er Mustang Coupé auf die Bewertung der Jury beim Wettbewerb des großen Treffens. „Der Wagen war immer mein Traum. Lange habe ich danach gesucht und ihn dann endlich bei einem niederländischen Händler gefunden. Es kam nur genau dieses Modell in Frage, nur bei der Farbe war ich offen für Konpromisse. Gestern habe ich den Wagen noch fünf Stunden auf Hochglanz poliert“, sagt die Bonnerin.
Noch weiter ging Armin Rügammer aus München. Er hat seinen 2013er Mustang Shelby in ein Auto der amerikanischen Highway Patrol umgebaut. „Den Lichtbalken des Polizeiwagens kann ich abnehmen, der ist im normalen Straßenverkehr nicht erlaubt“, sagt der Bayer mit Blick auf den Sportwagen mit seinen 680 PS. „In einer Stadt, in der man von BMW unzingelt ist, tut es gut, einen Mustang zu fahren“, erklärt Rügammer seine Leidenschaft für US-Kraftprotze.
Einen besonderen Schatz besitzt Rainer Staub aus Rottenburg: „Mein Mustang wurde in Köln gebaut. Allerding darf er wegen der Namensrechte den Schriftzug Mustang nicht tragen. Er lief in Deutschland deshalb als T5. Nur die Pferdefigur als Logo war erlaubt.“ Von dem Cabrio aus dem Jahr 1967 gibt es europaweit nur noch drei Exemplare. „Das ist unser Spaßauto für den Urlaub und für schönes Wetter“, erklärt der Schwabe.
Ein Wagen vom Anfang der Mustang-Historie gehört Rob Dendulk. „Ich habe als Jugendlicher mit meiner Familie sieben Jahre auf Auruba gelebt. Dort war der Ford Mustang sehr angesagt, vor zwölf Jahren habe ich mir dann endlich den Traum erfüllt. Der Wagen ist ein 1965er Modell, wurde aber schon 1964 gebaut“, sagt der Niederländer stolz. Gefahren wurde der Sportwagen von den Vorbesitzern in Los Angeles und San Diego, erst später kam er nach Europa. So hat er kaum Rost, dafür mussten die durch die Hitze kaputtgegangenen Gummiteile komplett ersetzt werden.
Seinen Mustang in den Farben seines Lieblingsfootball-Clubs, den Chicago Bears, hat Bob Mayer am Start. Auch er selbst ist stilecht in schwarz und orange unterwegs. Dabei hat er nicht nur die Farben verändert: „Der Wagen ist eigentlich ein GT von 2012. Da ich aber ein Fan des Typs Mach 1 bin, der inzwischen nicht mehr gebaut wird, habe ich den Mustang einfach etwas umgestaltet. Jetzt hat er 450 PS und ist bis zu 320 Stundenkilometer schnell“, erklärt der Mann von Taunusstein, der sogar seine Fingernägel in den Farben seines Wagens lackiert hat.