Gerichtsprozess Streit um Nudelauflauf: Sohn schlägt Vater fast tot
Essen (dpa/lnw) - Der Nudelauflauf war angeblich nicht kross genug: Ein Familienstreit um ein Abendessen eskalierte in Essen derart, dass der schwer verletzte Vater ins künstliche Koma versetzt werden musste.
Sechs Monate später muss sich der 22-Jährige Sohn seit Mittwoch wegen versuchten Totschlags vor dem Schwurgericht verantworten.
Zum Prozessauftakt hat der Angeklagte die Tat gestanden. Nach eigenen Angaben hatte sich sein Vater am 3. Dezember 2015 vor das Auto gestellt, um ihn am wegfahren zu hindern. Da habe er Gas gegeben. Später habe er seinen Vater auch noch vor Kopf und Brust getreten. Der 56-Jährige war durch die Tat schwer verletzt worden und hatte längere Zeit im künstlichen Koma gelegen.
Der Angeklagte hatte sich offenbar furchtbar darüber geärgert, dass seine Mutter sein Lieblingsessen - einen Nudelauflauf - nicht nach seinen Wünschen gekocht hatte. „Der war nicht kross genug“, sagte der 22-Jährige vor dem Essener Schwurgericht. Als er deshalb zu einem Fastfood-Restaurant fahren wollte, sei sein Vater wütend geworden. Dann sei die Situation eskaliert. Nach Angaben des 22-Jährigen soll ihn sein Vater früher oft geschlagen und gedemütigt haben. Das Urteil wird voraussichtlich in der kommenden Woche gesprochen.