Studie: In Potsdam lebt es sich am besten

Im Vergleich der 40 größten Städte liegt Wuppertal ganz hinten. In NRW ist nur Münster sehr familienfreundlich.

Berlin. Potsdam ist die familienfreundlichste Stadt Deutschlands. Unna in Nordrhein-Westfalen gehört dagegen zu den Schlusslichtern. Dies zeigt der neue "Familienatlas", den Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen (CDU) gestern vorstellte. Mit ihm wurden alle 439 Städte und Landkreise nach Familienfreundlichkeit untersucht.

Unter den 40 größten Städten liegt Dresden vorne und Wuppertal am Ende der Bewertung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf, des Wohnungs-, Kita-, Schul- und Freizeitangebots. Die Städte und Landkreise in Ostdeutschland sind bei diesen Kriterien durchweg kinderfreundlicher als die Kommunen in den West-Ländern. Berlin nimmt einen mittleren Rang ein und zählt familienpolitisch zu den "gefährdeten Regionen".

Der "Familienatlas" zeigt, dass es etwa in Nordrhein-Westfalen und Bayern trotz besserer Wirtschaftsbedingungen noch erheblichen Nachholbedarf bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf, bei bezahlbaren Wohnungen und guten Kitas und Schulangeboten gibt.

Zu den Top-Regionen für Familien zählen Nordfriesland, Schleswig-Flensburg, Main-Tauber-Kreis, Kitzingen, Erlangen, Bernkastel- Wittlich, Landau, Baden-Baden, Tübingen, Breisgau-Hochschwarzwald und Garmisch-Partenkirchen.

Dass die Geburtenrate aber nicht allein von einer familienfreundlichen Infrastruktur abhängt, zeigt der "Familienatlas" auch. Die meisten Kinder werden nach wie vor dort geboren, wo das Angebot an Krippen und Kindergärten spärlich ist wie im westlichen Niedersachsen.

Beim Freizeitwert sind die kleineren und mittleren Städte an der Spitze. Bei den Städten liegen mit den Freizeitangeboten für Kinder und Jugendliche Freiburg, Stuttgart und Münster vorne.

Dortmund, Oberhausen und Duisburg sind Schlusslichter.

Mittelfeld Folgende Städte kommen über Plätze im unteren Bereich nicht hinaus. Die Städte Hamm, Dortmund, Hagen, Mülheim, Bottrop, Gelsenkirchen, Oberhausen und Duisburg werden als "passive Regionen" mit unterdurchschnittlichen Ergebnissen in den verschiedenen Bereichen eingestuft, ebenso wie Bielefeld, Köln, Krefeld und Mönchengladbach.

Schlusslichter Bochum, Essen und Herne werden zusammen mit Wuppertal und den Kreisen Ennepe-Ruhr und Unna sogar noch schlechter als "zurückfallende Regionen" angesehen. Die Kommunen dieser Kategorie seien wegen des Strukturwandels wirtschaftlich schwach und hätten wenig Haushaltsmittel für Familienförderung übrig.