Sturmtiefs kommen Schlag auf Schlag
Offenbach (dpa) - Ein Sturmtief nach dem anderen über Deutschland: Orkan „Ulli“ erreichte am Dienstag an den Küsten und auf den Bergen Windstärke 12, war aber nur der Vorgeschmack.
Am Donnerstag erwarten die Meteorologen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) den nächsten schweren Sturm. Er wird „Andrea“ heißen.
„Er sieht noch etwas giftiger aus als der aktuelle“, sagte DWD-Meteorologe Ansgar Engel am Dienstag. Vermutlich werde es dann auch im Binnenland orkanartige Böen bis in die Niederungen geben. „Hinter dem Donnerstags-Sturm fließt dann mal deutlich kältere Luft nach Deutschland“, sagte Engel. Zumindest in den Mittelgebirgen und Richtung Alpen werde es winterlich. Kälte und Schnee bis ins norddeutsche Flachland seien aber weiterhin nicht in Sicht.
Orkan „Ulli“ schüttelte Deutschland am Dienstag kräftig durch. Unwetterwarnungen vor schweren Sturm- und orkanartigen Böen galten für die Küsten und die Hochlagen von Harz, Nordhessen, Taunus und Rhön. Bäume stürzten um, Dachpfannen fielen auf die Straßen, Wälder wurden gesperrt und Veranstaltungen abgesagt. Größere Schäden blieben aber aus.
In Wuppertal krachte ein rund 30 Meter hoher Baum in einen Dachstuhl. Der Baum wurde komplett entwurzelt. Auch in Bremen stürzte ein Baum auf ein Wohnhaus. Die Regenfälle der vergangenen Tage lockerten die Wurzeln vieler Bäume. Die Stadt Dortmund warnte davor, den Stadtwald zu betreten. „Windwurf oder Windbruch bei Bäumen können nicht ausgeschlossen werden“, warnte das Umweltamt.
Im Harz fegten heftige Stürme über den Brocken. „Wir haben Spitzengeschwindigkeiten von 160 Kilometern pro Stunde registriert“, sagte ein Sprecher der Wetterwarte auf dem Brocken. Er rechne damit, dass der Sturm bis in die späten Abendstunden anhalte. Wegen umstürzender Bäume musste die Harzer Schmalspurbahn den Betrieb mehrere Male einstellen, wie eine Sprecherin der Eisenbahngesellschaft mitteilte.
In Würselen bei Aachen musste eine Landstraße für eineinhalb Stunden gesperrt werden, nachdem der Sturm einen Lastwagen umgeweht hatte. Auch in Salzkotten bei Paderborn löste starker Seitenwind einen Verkehrsunfall aus.