Suspended Coffee - der Trend zum Zweitkaffee
Stuttgart (dpa) - Es ist kein Grundnahrungsmittel, doch für viele Menschen wichtig: der Kaffee. Wer sich das heiße Getränk nicht mehr leisten kann, bekommt es in einigen Cafés neuerdings geschenkt - als Spende eines anderen Kunden.
Caffè americano, Coffee to go und Kaffee grande - rund um das koffeinhaltige Getränk gibt es viele Vokabeln. Eine ist noch relativ neu: Suspended Coffee (gespendeter Kaffee). Die Idee ist einfach: Wer einen Kaffee bestellt, zahlt einen zweiten mit und spendet ihn an Bedürftige. „Einer für mich und einer für Dich!“ ist daher auch das Motto der Kampagne.
Im Internet sind deutschlandweit mittlerweile 65 Cafés gelistet, die sich an der Aktion beteiligen. „Kaffee ist Lebensqualität“, sagt Rolf Irtenkauf vom Restaurant Kaffeehaus in Schwäbisch Gmünd. Wer wenig Geld habe, spare eher am Cappuccino als am Brot. Auf einer Tafel in seinem Café steht angeschrieben, wie viele Espressi oder Cappucini aktuell gespendet wurden. Ebenso wie manch anderer Café-Betreiber hat er aber eines festgestellt: An willigen Spendern mangelt es nicht. „Das Problem ist eher, die Menschen anzulocken, die das auch in Anspruch nehmen.“