Szene-Telegramm: Alte Hüte und neue Farben
Berlin (dpa) - Ein ziemlich unförmiges Stück Stoff mit Krempe mausert sich zum schicken Accessoire: Der Angler-Hut liegt Rihanna sei Dank wieder im Trend. Gefragt sind auch Jeans mit hohem Bund. Und Espadrilles.
Hier die aktuellen Trends im Überblick.
Rihanna macht es vor: Angler-Hut ziert Frauenköpfe
Der Angler-Hut ist spätestens mit den Selfies von Sängerin Rihanna mit den deutschen Fußball-Helden wieder möglich. Auf Männerköpfen wurde er bereits in den vergangenen beiden Jahren wieder vermehrt gesichtet, nachdem er in den 1990ern schon mal ziemlich „in“ war - wie etwa Rapper LL Cool J oder Britpop-Legende Liam Gallagher vormachten. Diesen Sommer dürfen auch Frauen getrost zu der Kopfbedeckung greifen und sich dabei lässig fühlen, schreibt der britische „Guardian“: „Wer einen Angler-Hut trägt, dem ist es egal, was man über seinen Look denkt. Und darum geht es.“
Jeans wie aus Muttis und Papis Schrank
Modetrends können verwirrend sein. Ist ein Kleidungsstück noch spießig oder schon wieder total in? Ein Beispiel: Gesundheitslatschen. Die tragen heute längst nicht mehr nur Krankenschwestern und Touristen, sondern auch die Fashionistas. Einen ähnlichen Weg könnte vor der „Mom Jeans“ liegen, der „Mutti Jeans“, die es mittlerweile bei den großen Ketten zu kaufen gibt. Das sind Hosen mit hohem Bündchen, die an die Karotten-Jeans von früher erinnern und nicht unbedingt einen kleinen Po machen. Die unmodische Variante für den Mann, die „Dad Jeans“, ist schlabberig und wurde etwa an US-Präsident Barack Obama gesichtet. Trendfaktor: noch eher gering. Aber wer weiß, vielleicht wird sie der Nachfolger der Röhrenjeans. („New York Times“ zum Comeback der „Dad Jeans“:
Espadrilles sind aktueller Modehit
Sie sind bequem und luftig-leicht: Die Sommerschlupfschuhe namens Espadrilles haben eine Sohle aus geknüpften Pflanzfasern. Sie sind ein Klassiker - der aktuell wieder mehr angesagt ist als in den vergangenen Jahren. Laut der Fachzeitschrift „Textilwirtschaft“ verkauft sich der „Topseller“ gut in hellen Farben. Es kommen Modelle in allen Preislagen an. Auch für das Deutsche Schuhinstitut ist der Espadrille ein Trend des Sommers 2014: „Der Espadrille zeigt sich in vielen Facetten — vom flachen Klassiker bis hin zur Keilvariante“, heißt es.
„Summerdark“: Dunkles Rot ist Trendfarbe
Jede Saison hat ihre Modefarbe - 2014 ist das Bordeauxrot. Das berichten die Modeexperten der Zeitschrift „Elle“. Kombiniert werden Oberteile in der auch „Summerdark“ genannten Farbe etwa zu wadenlangen Hosen aus hellem Leder. Das dunkle Rot bleibt auch im Herbst und Winter noch erhalten, dann kombiniert etwa mit einem schwarzen Lederrock.
Pünktchen und Blumenmuster bei Bademode gefragt
Einfarbiges ist in dieser Badesaison weniger angesagt. Bei den Bikini-Dessins stehen derzeit vor allem Pünktchen hoch im Kurs, berichtet die „Textilwirtschaft“. Ober- und Unterteile werden dabei gerne selbst von den Kundinnen zusammengestellt. Männer greifen vor allem zu Badeshorts mit Blümchenmustern. Gefragt sind aber auch andere auffällige Motive wie Piranhas oder VW-Busse.
Orange als trendiger Hingucker
Viele scheuten sich bislang vor der Farbe Orange bei Kleidungsstücken. Nach Handelsangaben greifen aber immer mehr Männer und Frauen zu Orange als sogenannter Kickfarbe. Sie soll Akzente im Outfit setzen. So wählen Männer etwa Polos und T-Shirts gerne in dieser Farbe, Frauen mögen Kleider in Orange. Zu hören ist bei den Händlern: Orange sei das neue Pink.
Bunte Socken mit Aussagekraft
Ob gepunktet, mit Doughnuts verziert oder bewölkt: Statement-Socken schauen derzeit überall aus den Hosenbeinen der Londoner Anzugträger hervor. Denn der Mann hat keine Lust mehr auf's grau-schwarze Einheitsdiktat. Aber nicht nur die Socken werden schriller. Zu sehen sind auf den Straßen der Metropolen derzeit auch überall bunte Schuhsohlen. Stilberater schlagen schon Alarm: Nur nicht beim Kombinieren übertreiben.
Knöchelhohe Sneaker im Retro-Stil im Trend
Sneaker sind ein Klassiker, vor allem als bequemer Halbschuh. Gefragt sind derzeit bei den Männern aber besonders die knöchelhohen, sportlicheren Modelle, berichtet die „Textilwirtschaft“. Die Streetwear der 90er Jahre und die Basketballmode beeinflusse den Stil dieser Sneaker, die im Handel auch als High Tops bezeichnet werden. Unter den Retro-Modellen verkauften sich farbige gut, aber auch schwarz-weiße Schuhe kommen den Berichten zufolge an.