Taifun „Rammasun“ fegt über Philippinen Richtung China
Manila/Hongkong (dpa) - Mit Sturmfluten, Starkregen und heftigen Sturmböen ist Taifun „Rammasun“ über die Philippinen hinweggezogen. Mindestens 40 Menschen sind ums Leben gekommen, aber das gesamte Ausmaß der Zerstörung ist noch unklar.
Aus einigen Regionen gebe es wegen unterbrochener Strom- und Telefonleitungen noch keine Schadensberichte, sagte ein Sprecher der Behörde für Katastrophenschutz am Donnerstag. Südchina ist bereits in Alarmbereitschaft. Bis Freitag soll der Sturm auf die Küste treffen.
Seit Tagen schon werden Chinas südliche Provinzen von starken Regenfällen heimgesucht. 34 Menschen kamen bei Überschwemmungen ums Leben, 21 Menschen werden noch vermisst, wie die Nachrichtenagentur China News Service berichtet. Chinas nationaler Wetterdienst schätzt, dass „Rammasun“ mit bis zu 148 Kilometern pro Stunde auf Chinas Küste trifft. Die Behörde warnt vor starken Überschwemmungen und Erdrutschen.
Die meisten Opfer auf den Philippinen wurden durch umstürzende Bäume und Wände oder losgerissene Dächer und Masten erschlagen. 17 Menschen wurden verletzt, mindestens vier Menschen werden noch vermisst. Der Wirbelsturm zerstörte Zehntausende Häuser, beschädigte Brücken und löste Erdrutsche aus. Mehr als eine halbe Million Menschen suchten Schutz in Notunterkünften.
„Rammasun“ war der bislang stärkste Sturm in dieser Saison und hatte die Philippinen zwei Tage lang im Griff. Noch immer sind in der Region um die Hauptstadt Manila rund zwei Millionen Menschen ohne Strom. Auch in den östlichen Provinzen sei die Stromversorgung unterbrochen, Millionen von Menschen seien davon betroffen, sagte Energieminister Jericho Patilla: „Es wurden etwa 1500 Strommasten zerstört. Es wird Wochen dauern, alles zu reparieren.“
Aber das Ausmaß der Verwüstung sei geringer als bei Taifun „Haiyan“, fügte er hinzu. „Damals mussten wir ganz von vorne anfangen.“ Im November 2013 hatte „Haiyan“ auf den Philippinen mehr als 6200 Menschen in den Tod gerissen. Taifun „Rammasun“ hat das Gebiet der Philippinen bereits in Richtung Vietnam verlassen, berichtete der Wetterdienst. Doch östlich der Region Mindanao wurde bereits ein neues Tiefdruckgebiet gemeldet.