Taifun „Morakot“ fordert Menschenleben in China
Peking/Taipeh/Manila/Washington. Der zerstörerische Taifun„Morakot“ hat am Sonntag die Südostküste Chinas erreicht undmindestens ein Menschenleben gefordert.
Heftiger Regen brachtemehrere Häuser in der Stadt Wenzhou in der Provinz Zhejiang zumEinsturz. Fünf Menschen wurden nach Berichten der NachrichtenagenturXinhua unter den Trümmern begraben, darunter ein Kind. Das Kind starbwenig später. Die anderen erlitten schwere Verletzungen. Rund eineMillion Menschen an der Küste wurden in Sicherheit gebracht.
„Morakot“ schlug im Küstenbereich der Stadt Ningde in der Provinz Fujian am späten Nachmittag (Ortszeit) auf. Mehr als 490 000 Bewohner aus der Provinz Zhejiang und mindestens 505 000 Menschen aus der Nachbarprovinz Fujian wurden an andere Orte gebracht. Über 35 000 Schiffe mussten in die Häfen zurückkehren. Die Schifffahrtsbehörde warnte vor bis zu sieben Meter hohen Wellen. Die Vorboten des Taifuns waren schon am Morgen zu spüren: Zhejiang registrierte Windgeschwindigkeiten bis zu 180 Stundenkilometer. Die Millionenstadt Shanghai bereitete sich auf Überflutungen vor.
Zuvor hatte der Taifun in Taiwan mindestens drei Menschen in den Tod gerissen, weitere 31 wurden auch am Sonntag noch vermisst. 105 Menschen wurden verletzt, wie die Polizei mitteilte. Rund 500 000 Haushalte waren ohne Strom, der Luftverkehr war lahmgelegt und viele Straßen nicht passierbar. „Morakot“ hatte dort Windgeschwindigkeiten bis zu 137 Stundenkilometer erreicht.
Auf den Philippinen hatte der Sturm ebenfalls schwere Schädenangerichtet. Zehn Bergleute starben am Freitag, als sie unter einerSchlammlawine begraben wurden. Außerdem kamen während des Taifunsdrei französische Bergsteiger und zwei einheimische Führer ums Leben.
Schweres Unwetter auch in Indien: Im Norden des Landes sind beieinem durch heftige Monsun-Regenfälle ausgelösten Erdrutschmindestens 45 Dorfbewohner verschüttet worden. Wie die Polizei amSonntag mitteilte, wurden bislang 19 Leichen geborgen. 26 weitereMenschen würden vermisst. Es gebe jedoch kaum Hoffnung, noch Opferlebend aus den Trümmern der Häuser zu bergen, hieß es.
Unterdessen hat Hurrikan „Felicia“ am Sonntag im Pazifik seinen Weg in Richtung Hawaii fortgesetzt. Das staatliche Heimatschutzministerium im Urlauberparadies verfügte vorsichtshalber eine Sperrung der Strände auf der Insel Big Island mit der Stadt Hilo, wo allein etwa 40 000 Menschen leben. Dort wird „Felicia“ am Montag erwartet - allerdings nach den Hoffnungen der Bewohner, Touristen und Behörden dann nur noch als ein tropischer Sturm.