Talsperren: Das Bergische ist Stauraum für Trinkwasser

Reservoir für trockene Zeiten. Jeder NRW-Bürger verbraucht 140 Liter pro Tag.

Düsseldorf. Nordrhein-Westfalen hat als bevölkerungsreichstes Land mit seinen rund 18 Millionen Einwohner und seiner Industrie einen besonders hohen Bedarf an Wasser. Die öffentliche Wasserversorgung in NRW gewinnt jährlich knapp 1,42 Milliarden Kubikmeter Trinkwasser. Der überwiegende Teil wird von Haushalten und Kleingewerbe verbraucht (rund 140 Liter pro Einwohner am Tag).

46 Prozent des Trinkwassers werden aus Grund- und Quellwasser gewonnen. Reine Grundwasserwerke finden sich insbesondere am Niederrhein und im Münsterland. Quellwasser wird insbesondere im Weserbergland, im Sieger- und Sauerland und in der Eifel genutzt.

13 Prozent des Trinkwassers wird aus Flüssen durch natürliche Uferfiltration etwa am Rhein und zu 22 Prozent durch künstliche Grundwasseranreicherung insbesondere entlang der Ruhr gewonnen. 19 Prozent des Trinkwassers stammen aus den 28Talsperren im Bergischen und in der Eifel.

Es gibt zwei Arten von Talsperren: Brauchwasser-Talsperren und Trinkwasser-Talsperren. Monika Ebers, Sprecherin des Wupperverbands, erklärt: "In einer Trinkwasser-Talsperre wie der Dhünn-Talsperre wird Rohwasser gesammelt, das in einer Aufbereitungsanlage zu Trinkwasser verarbeitet wird." Damit wird die Versorgung des Bergischen Landes sichergestellt.

In Brauchwasser-Talsperren wie der Wuppertalsperre wird das Wasser in regenreichen Zeiten zurückgehalten und dient damit als Hochwasserschutz. In trockenen Zeiten wird das Wasser der Wupper wieder zugeführt, damit ein bestimmter Wasserstand nicht unterschritten wird und Tiere und Pflanzen geschützt werden.

Die Brauchwassertalsperren erfreuen sich gerade bei der derzeitigen Tropenhitze besonderer Beliebtheit. Die Bevertalsperre Hückeswagen etwa gilt als die "Badewanne" der Bergischen. Dabei ist das Baden in den Brauchwassertalsperren nicht erlaubt. Es wird allerdings geduldet, es gibt sogar ein Strandbad. Die Nutzung liegt in der Verantwortung jedes einzelnen selbst. Der Wupperverband übernimmt keine Verkehrssicherungspflicht, auch wird die Wasserqualität nicht gemäß EU-Badegewässerkriterien untersucht - ist aber "ausgezeichnet".