Tasmanischer Teufel akut vom Aussterben bedroht
London (dpa) - Der Tasmanische Teufel ist nach einer neuen Studie wegen einer Seuchenerkrankung akut vom Aussterben bedroht. Wenn es nicht gelinge, die Krankheit in den Griff zu bekommen, könnte das Beuteltier innerhalb der nächsten 25 Jahre ausgerottet sein.
Die Untersuchung ist im „British Ecological Society's Journal of Applied Ecology“ veröffentlicht. Versuche, die Population der Beuteltiere, die ausschließlich noch auf ihrer Heimatinsel vor Australien vorkommen, durch Ausleseverfahren zu retten, seien fehlgeschlagen. Die Seuche DFTD, eine Krebserkrankung im Gesicht, habe nicht eingedämmt werden können. Um eine erfolgreiche Auslese betreiben zu können, müsste eine unrealistisch große Zahl von Tieren einbezogen werden, fanden die Forscher Nick Beeton von der Universität von Tasmanien und Hamish McCallum von der Griffith Universität in Brisbane heraus.
„Die Seuchenbekämpfung kann nur funktionieren, wenn man genügend der infizierten Tiere innerhalb der Population einfangen kann, um sicherzugehen, dass die Seuche nicht zurückschlägt“, sagte Beeton. „Unsere Modelle zeigen, dass es auch bei einem fangbaren Tier wie dem Tasmanischen Teufel eine große Herausforderung ist, genügend zu kriegen“.
Statt der Auslese soll nun versucht werden, eine gesunde Ersatzpopulation aufzubauen. Bereits 200 Exemplare lebten schon in Zoos in Tasmanien. Daneben liefen Versuche weiter, einen Impfstoff gegen die Erkrankung zu entwickeln. McCallum bezeichnete letzteres jedoch als sehr optimistisch, angesichts der Kosten und der Zeit, die dafür nötig sind.
Die DFTD genannte Erkrankung (Devils Facial Tumour Desease) ist den Forschern zufolge erstmals im Jahr 1996 im Nordwesten Tasmaniens aufgetreten. Sie wird durch Bisse bei der Paarung übertragen. Seitdem wurde die Population der Raubtiere um 60 Prozent dezimiert.