Tate-Direktor fordert mehr Einsatz für Ai Weiwei
Berlin/London (dpa) - Mehr Solidarität von deutschen Museen für den inhaftierten chinesischen Künstler Ai Weiwei hat der Direktor des Londoner Kunstmuseums Tate Modern gefordert.
Im Rahmen der Ausstellung „Kunst der Aufklärung“ in Peking müssten deutsche Kunst- und Kultureinrichtungen viel mehr auf die Situation von Ai Weiwei aufmerksam machen, sagte Chris Dercon im Deutschlandradio Kultur.
Im Interesse der internationalen Beziehungen sei es wichtig, „dass man nicht so zögert und (...) Aktionen und Initiative entwickelt“. Es sei nicht klug zu sagen: „Wir müssen aufpassen - das bedeutet: Wir haben Angst.“ Der beste Weg sei gegenüber China selbstbewusst aufzutreten und direkt zu fragen: „Wo ist Ai Weiwei?“
Die Schau „Kunst der Aufklärung“ mit Werken aus den Staatlichen Sammlungen in Berlin, Dresden und München war am 1. April im Beisein von Außenminister Guido Westerwelle (FDP) im renovierten Nationalmuseum von Peking eröffnet worden. Kurz darauf war der regimekritische Künstler Ai Weiwei festgenommen worden.
Im Museum Tate Modern läuft noch bis Mai eine Ausstellung von Ai Weiwei, für die er 100 Million handgemachte Sonnenblumenkerne aus Porzellan entworfen hat.