Tatort mit Til Schweiger: Der Neue lässt es krachen

Am Sonntag hat Til Schweiger als Hamburger Ermittler Premiere — ein Einstand mit viel Blut und Action.

Hamburg. Ausgerechnet aus Deutschlands beliebtestem „Tatort“-Revier kam die Quotenansage für Til Schweiger: „Er wird uns alle übertrumpfen“, hatte Schauspieler Axel Prahl, gemeinsam mit Jan Josef Liefers in Münster im Einsatz, prophezeit.

Als die Top-Personalie unter Deutschlands TV-Ermittlern Ende 2011 bekanntwurde, legte Prahl die Messlatte für den Neuen hoch: „Til knackt die magische Zwölf-Millionen-Marke.“ Die hat das Münsteraner „Tatort“-Duo inzwischen selbst übertroffen und damit die Vorgabe für den Neuen in Hamburg unterstrichen. Zweistellig sollte die Millionenzahl der Zuschauer schon sein, wenn es für Schweiger heißt: „Willkommen in Hamburg.“

Am Sonntag ist der 49-Jährige nun tatsächlich zu sehen. Seit Schweiger auf Thomas Gottschalks „Wetten, dass. . ?“-Couch seinen Dienstantritt im NDR-Revier bestätigte, brachten ihm seine Äußerungen zum Kult-Krimi immer wieder Schlagzeilen und nicht selten Empörung bei Fans und Kollegen ein.

Erst war es der Vorspann: Das mehr als 40 Jahre alte Intro mit dem Augenpaar und Fadenkreuz nannte er „outdated“ (veraltet). Kurz vor Drehbeginn sorgte die Änderung des Rollennamens für Aufsehen: Aus Tschauder wurde Tschiller, der Vorname Nick blieb.

Und der hat so einiges mit Schweiger gemeinsam: Er nuschelt ab und an, findet manches ein bisschen überholt und liebt seine Tochter abgöttisch. Als Sprössling Lenny darf Schweigers eigene Tochter Luna ran, die zuletzt mit Papa für dessen Kinofilme „Schutzengel“ und „Kokowääh 2“ vor der Kamera stand.

So manches im neuen „Tatort“ ist wie im Kino. „Wo Til Schweiger draufsteht, ist auch Til Schweiger drin“, betont der Schauspieler gern. Mit Action, Schießereien und Schlägereien will er nun den TV-Sonntagabend aufmischen: „Willkommen in Hamburg“ läuft nur wenige Sekunden, da flucht der neue Ermittler schon.

Einige Minuten später gibt es drei Tote — erschossen von Hauptkommissar Tschiller. „So arbeiten wir nicht! Bei uns werden Verdächtige festgenommen und dann verhört“, macht ihm sein Chef klar.

Tschiller als neuer Schimanski — einer der mit unkonventionellen Methoden heraussticht aus der Reihe der 21 „Tatort“-Teams. Wie Schimanski schert sich Tschiller nicht um Regeln und nimmt im Alleingang den Kampf gegen einen Zuhälter-Clan auf. So versteckt er eine minderjährige Prostituierte eigenmächtig in der Wohnung seines neuen Partners Yalcin Gümer (Fahri Yardim), der im Krankenhaus liegt.

Verpflichtet hat sich Schweiger erst einmal für vier „Tatorte“, einen pro Jahr will er drehen. Schweiger selbst rechnet mit einer „Superquote“ für seinen „Popcorn-Tatort“, wie die Macher ihn nennen: „Es wird so sein wie bei Markus Lanz’ erster „Wetten, dass. . ?“-Sendung, die Leute sind einfach neugierig. Danach müssen wir mal sehen, was passiert“, sagte er. Die Münsteraner Quoten halte er jedoch für unerreichbar — die seien „von einem anderen Stern“.