Tatverdächtige schweigt zum Polizistenmord

Nach dem Tod ihrer Komplizen gilt Beate Z. als Schlüsselfigur. Klar ist bis jetzt, dass es Kontakte zur rechten Szene gab.

Zwickau. Die Schlüsselfigur im Heilbronner Polizistenmord schweigt. Damit zerschlägt die 36 Jahre alte Beate Z. alle Hoffnungen der Ermittler auf eine schnelle Lösung des Falls. Die Frau sitze in Untersuchungshaft, habe aber nichts zu dem Mord an der Polizistin Michele K. in Heilbronn vor viereinhalb Jahren gesagt, erklärten am Mittwoch Staatsanwaltschaft und Polizei. Weiter unklar ist auch, inwiefern die zwei mutmaßlichen Bankräuber in den Fall verwickelt sind, die sich am Freitag in Eisenach umgebracht hatten. Vor ihrem Tod hatten sie mit der Frau in Zwickau zusammengelebt.

Die Ermittler machen Z. für die Explosion in dem Wohnhaus in Zwickau verantwortlich, in dem sie mit den Männern gelebt hatte. Deren Leichen waren Freitag nach einem Banküberfall in Eisenach in einem Caravan entdeckt worden. Dort fanden die Fahnder die Dienstwaffen der toten Polizistin und ihres damals schwer verletzten Kollegen. Z. hatte sich Dienstag gestellt, nachdem die Fahndung begann.

Baden-Württembergs Generalstaatsanwalt Klaus Pflieger sagte, dass in dem Zwickauer Haus wohl die Tatwaffe von dem Polizistenmord gefunden worden sei. Die Ermittler in Sachsen bestätigten lediglich, dass mehrere Waffen in dem Haus lagen. Nach Aussage des Thüringer Innenministers hatten die mutmaßlichen Bankräuber bis 1998 Verbindungen zur rechten Szene im Freistaat. „Es gibt aber keine Anhaltspunkte, dass sie anschließend weiter Kontakt zur rechten Szene hatten oder sie gar mit Waffen oder Geld versorgt hätten“, sagte Jörg Geibert (CDU).

Der Leiter der Polizeidirektion Südwestsachsen, Jürgen Georgie, erklärte, die Ermittler gingen davon aus, dass die beiden Männer für einige weitere Banküberfälle in der Vergangenheit verantwortlich gewesen sein könnten. Darauf deuteten Kleidungsstücke hin, die in dem explodierten Haus gefunden worden seien. Bis zu einem endgültigen Ergebnis könnten aber noch Tage und Wochen vergehen.