Tauwetter in Deutschland, Schneechaos in den Alpen
Offenbach (dpa) - Während Teile der Alpen im Schnee versinken, zeigt sich der Winter in Deutschland überwiegend von seiner milden Seite.
Heute sollen nur am Alpenrand und im Südosten fünf bis zehn Zentimeter Schnee fallen, sagte Meteorologe Andreas Würtz vom Deutschen Wetterdienst (DWD) in Offenbach. Ansonsten kletterten die Temperaturen auf zwei bis sieben Grad. Auch aus dem Norden und Osten werde die kalte Luft verdrängt.
In der nächsten Woche werde es weiter deutlich mild bleiben, sagte Würtz. Der winterlichste Teil seiner Vorhersage bezieht sich auf leichten Bodenfrost in den Nächten. In der Mitte der nächsten Woche wird es dann im Westen Deutschlands regnen. „Ein wirklicher Wintereinbruch ist jedoch nicht in Sicht“, sagte der DWD-Experte.
Ganz anders ist die Lage in manchen Alpenregionen. Nach Angaben der österreichischen Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) soll die Schneedecke in Osttirol und Oberkärnten bis zum Sonntag nochmals um bis 50 Zentimeter anwachsen, in den Karnischen Alpen gar um knapp einen Meter. So viel Schnee innerhalb von nur zwei Tagen falle in dem Alpenland höchstens alle 75 bis 100 Jahre, erklärte die ZAMG.
Im Tiroler Zillertal kam ein 39-Jähriger in einer Lawine ums Leben. Im Salzburger Großarltal wurden zwei Mitglieder einer vierköpfigen Wandergruppe bei einem Lawinenabgang verschüttet und schwer verletzt.
DWD-Wetterexperte Würtz sagte, Grund für die starken Schneefälle sei abseits vom deutschen Wettergeschehen das Tief Mayla über dem Mittelmeer westlich von Italien. Es schaufele ununterbrochen feuchte Luftmassen gegen die Alpen und produziere damit Neuschnee von bis zu einem halben Meter in 24 Stunden. In Italien hatte es in der Folge vielfach Überschwemmungen gegeben.