Thüringer eröffnen Bratwurstzeit mit Grillparty

Erfurt (dpa) - Glühende Landschaften in Thüringen: Die Bratwurstroste sind zum Start der Grillsaison am Samstag auf dem Erfurter Domplatz in Betrieb gegangen. Tausende Besucher kamen und ließen sich schon am Vormittag eine Original Thüringer schmecken.

An mehr als 20 Ständen brutzelten die Würste auf dem Grill. Zum Auftakt der Bratwurstzeit gab es unter dem Motto „Thüringen glüht auf“ ein buntes Spektakel mit Musik und Unterhaltung.

Die Thüringer Bratwürste garantieren den Herstellern im Land gute Geschäfte. Jährlich wurden nach Angaben des Herkunftsverbandes Thüringer und Eichsfelder Wurst und Fleisch zuletzt rund 37 000 Tonnen Roster produziert. Damit habe sich der Absatz seit der EU-Anerkennung der Thüringer Bratwurst als regionale Spezialität im Jahr 2003 fast verdoppelt, sagte Verbandsgeschäftsführer Uwe Keith.

Seit dem Markenschutz müssen Verkäufer von Thüringer Bratwürsten diese von einem Hersteller aus dem Freistaat beziehen. Wer gegen das Herkunftsprinzip verstößt, kann abgemahnt werden. Bislang gab es laut Keith insgesamt 150 Mahnverfahren. Nach den EU-Vorgaben hat eine Thüringer Bratwurst in einem Naturdarm zu stecken, eine Länge von 15 bis 20 Zentimetern und einen Fettgehalt unter 25 Prozent.

Bei der Gewürzmischung gibt es hingegen keine Vorschriften: In Ostthüringen schmecken die Würste mehr nach Kümmel, im Süden des Freistaates wird eine Knoblauchnote bevorzugt und in Nordthüringen schwört man auf Majoran. Seit 2006 präsentiert das 1. Deutsche Bratwurstmuseum in Holzhausen die mehr als 600 Jahre alte Tradition der Wurstherstellung und lockt jährlich rund 20 000 Besucher an.