Tief „Zissi“ ist schuld: Schnee statt Frühlingserwachen
Berlin/Offenbach (dpa) - Der Winter schlägt dem Frühling ein Schnippchen - und schuld ist Tief „Zissi“. Pünktlich zum meteorologischen Beginn des Frühlings holt er das nach, was er bisher weitgehend versäumt hat: Schnee und spiegelglatte Straßen in vielen Teilen Deutschlands.
Ein Ende des nasskalten Wetters ist nicht in Sicht. Von der Lausitz über die östlichen Mittelgebirge bis nach Schwaben lag am Dienstagmorgen eine dünne Schneedecke. Im Nordstau des Erzgebirges und der Alpen waren nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) sogar bis zu 30 Zentimeter Neuschnee gefallen. Im Westen und Norden schien zwar die Sonne, aber die Temperaturen lagen fast überall leicht unter null Grad, und „Aloisia“, das nächste Tief, formierte sich schon im Westen.
In weiten Teilen Bayerns schneite es teils ergiebig. Die Folge waren erhebliche Verkehrsbehinderungen im morgendlichen Berufsverkehr. Bei Unfällen wurden nach einer Übersicht der Polizei mehrere Menschen verletzt, in den meisten Fällen blieb es aber bei Blechschäden. Am Münchner Flughafen kam es zu Verspätungen.
Im Bergland von Thüringen und Sachsen sind bis zu 15 Zentimeter Schnee hinzugekommen. Aber um die Loipen und Pisten im Thüringer Wald zu präparieren, reichte der jüngste Neuschnee nicht, hieß es. Es gab zahlreiche Unfällen. Am Montagabend kam im sächsischen Großhartau ein Autofahrer bei einem Unfall auf schneeglatter Fahrbahn ums Leben.
„Diejenigen, die den Frühling herbeisehnen, müssen sich leider noch etwas gedulden. Ein Ende der nasskalten Witterung ist bis Anfang der kommenden Woche nicht in Sicht“, sagte Robert Hausen vom DWD.
Tief „Aloisia“ werde zunächst Regen und dann polare Luft mit neuen Schneefällen nach Deutschland bringen, sagte Hausen. Am Mittwoch seien im Westen Gewitter möglich. In den Nächten müsse mit Frost und glatten Straßen gerechnet werden.
Für die Meteorologen ist seit Dienstag Frühling - der meteorologische Winter umfasst deshalb die Monate Dezember bis Februar. Der kalendarische Frühling beginnt, wenn die Sonne im Zenit über dem Äquator steht. In diesem Jahr ist es am 20. März um 5.30 Uhr soweit.