Timo Soini: der Populist
Timo Soini, Populist und Chef der Partei „Wahre Finnen“, erwies sich bei seinem Wahltriumph wieder als schlagfertigster Politiker in Finnland. „Na, dann werde ich mal mit Jyrki in die Sauna gehen und die Sache mit der Regierungsbildung durchpalavern“, kommentierte der 48-Jährige die Aussicht auf Koalitionsverhandlungen mit dem konservativen Parteichef Jyrki Katainen.
Dessen Partei hatte wenige Stimmen mehr als Soini mit seinen sensationellen 19 Prozent erhalten.
Mit sicherem Gespür für den Geschmack seiner Zielgruppe setzt sich Soini für die Idee von einem Finnland ein, das bitte wieder so sein soll, wie „früher“: ohne Zuwanderer, ohne Euro und EU mit überschuldeten Ländern in Südeuropa, ohne die Erlaubnis für Abtreibungen.
Die fast 20 Prozent Wähler für seine Partei waren überwiegend Männer mit vergleichsweise schlechter Ausbildung. Die konnte Soini mit seinen Protestparolen gegen das akademische Establishment in Helsinki erfolgreich mobilisieren. Er wirkte dabei farbiger als die um ausgewogene Mitte-Rhetorik bemühten Konkurrenten wie die liberale Ministerpräsidentin Mari Kiviniemi oder auch Katainen.