Todesdrama am Traumstrand

Sieben junge Menschen werden am portugiesischen Atlantikstrand wohl von einer Mosterwelle ins Meer gerissen.

Lissabon/Madrid. Hubschrauber über dem Meer, Schiffe der Küstenwache treiben auf dem Wasser, Rettungsschwimmer stehen mit Feldstechern am Ufer:

Nach dem schweren Unglück am portugiesischen Atlantikstrand Praia do Meco, 35 Kilometer südlich der Hauptstadt Lissabon, ging die Suche nach den Todesopfern einer tödlichen Riesenwelle weiter.

In der Nacht zu Sonntag waren sieben portugiesische Studenten von einer Monsterwelle verschluckt worden. Nur einer konnte sich lebend retten.

Der Traumstrand Praia do Meco, der zu dem Dorf Alfarim gehört, ist berühmt wegen seines paradiesischen Ambientes: Sanddünen, schroffe Felsen, eine malerische Bucht mit Fischerbooten und nicht allzu überlaufen.

Unter Surfern und Wellenreitern ist der Strand, an dem oft meterhohe Wellen ankommen, ebenfalls beliebt.

Aber die Fischer aus dem nahen Dorf wissen auch, dass die Brandung in der Bucht heimtückisch sein kann. Wegen der Strömungen und unberechenbaren Wellen gilt die Praia do Meco als gefährlich. Erst recht, wenn keine Rettungsschwimmer am Strand sind — wie jetzt in der Wintersaison, in der auch keine roten oder gelben Fahnen die Gefahr im Meer signalisieren.

Obwohl die genauen Umstände des Wellenunglücks vom Wochenende noch unklar sind, vermuten die Rettungskräfte, dass Leichtsinn der Studentengruppe eine Rolle spielte. Die sieben Studenten wollten die Nacht von Samstag auf Sonntag am Strand verbringen. Sie hatten Handtücher, Essen, Getränke mitgebracht. Nach dem bisherigen Stand der Ermittlungen sind sie dann von einer großen Welle, die sich plötzlich auftürmte, ins Meer gezogen worden.

Nur einer der Studenten, ein junger Mann, konnte sich retten und alarmierte gegen drei Uhr morgens die Küstenwacht. Ein weiterer Student wurde dann am Morgen, mehrere Hundert Meter entfernt, tot am Strand gefunden. Fünf junge Leute werden vermisst, für sie gibt es kaum noch Hoffnung.