Tödliche Schüsse im Schönheitssalon waren wohl Beziehungstat
Washington (dpa) - Die tödlichen Schüsse in einem Schönheitssalon im US-Staat Wisconsin sind womöglich gefallen, weil sich der Mann an seiner Frau rächen wollte.
Ein 45-Jähriger war am Sonntagvormittag (Ortszeit) in das „Azana Salon and Spa“ in Brookfield, einem Vorort von Milwaukee, eingedrungen und erschoss dort drei Frauen. Dann tötete er sich selbst, wie amerikanische Medien berichteten.
Die Polizei geht von einem persönlichen Motiv für die Tat aus: Die Frau des Schützen, die ihren Mann vor wenigen Tagen wegen häuslicher Gewalt angezeigt hatte, befand sich in dem Salon. Ob sie sich unter den Opfern befand, blieb jedoch zunächst unklar.
Die Frau hatte laut Polizei vor wenigen Tagen eine einstweilige Verfügung gegen ihren Mann erreicht. Demnach hätte er keine Feuerwaffen mehr besitzen dürfen und sich für die nächsten vier Jahre von seiner Frau fernhalten müssen.
Die Polizei habe den Mann bereits einmal wegen häuslicher Gewalt festgenommen, berichtete CNN. Der Sender berichtete auch unter Berufung auf Polizeichef Daniel Tushaus, der Schütze habe den Salon betreten und erst ein Feuer gelegt, bevor er um sich schoss.
Drei Frauen starben, vier weitere im Alter von 22 bis 40 Jahren wurden verletzt, wie der Lokalsender CBS 58 berichtete. Alle vier Opfer hätten gute Überlebenschancen.
Die Polizei entdeckte später die Leiche des Schützen in einem hinteren Zimmer des Salons. Er hatte sich selbst erschossen, wie die Behörden bestätigten. „Es gibt keinen weiteren Tatverdächtigen“, zitierte CNN Tushaus. Die Polizei durchsuchte das Wohnhaus des Verdächtigen nach Waffen und Sprengstoff.
Zeugen sprachen von schrecklichen Szenen: Eine Frau sei aus dem Gebäude gekrochen, eine andere sei schreiend aus dem Wellness-Zentrum gelaufen, erzählte eine Augenzeugin dem Sender WDJT. „Und dann rannten etwa zehn Menschen aus dem Salon mit erhobenen Händen. Sie schrien und rannten durch die Hintertür raus.“
Präsident Barack Obama sprach den Familien der Opfer sein Bedauern aus und versicherte der Stadt die volle Unterstützung der Behörden in Washington. Die Bluttat ereignete sich knapp drei Wochen vor den Präsidentenwahlen am 6. November.