Tony Cragg: Ein Glücksfall fürs Land
Tony Cragg, Künstler, Lehrer, Rektor und Stifter (63), sagte einmal: „Ich kann nicht nichts tun. Ich muss immer tätig sein.“ Mit dieser Einstellung erzeugt er stets neue, atemberaubende Skulpturen, die sich in den Himmel zu schrauben scheinen.
Er arbeitet in einer riesigen Werkstatt, dirigiert und organisiert, um nicht für den eigenen Geldbeutel zu schaffen, sondern um der Allgemeinheit seine energiegeladene Kunst im Wuppertaler Skulpturenpark Waldfrieden zu schenken. Er denkt an die Nachwelt, wenn er als Rektor der Kunstakademie Düsseldorf für glanzvolle Berufungen sorgt und im Verbund mit Stadt und Land ein Postgraduierten-Studium aufbaut, für das nur noch die Atelierräume fehlen.
Dieser Mann hätte das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse sowohl im Ressort Wissenschaft als auch in dem der Kunst verdient. Kulturministerin Ute Schäfer war die schnellere. Bei einem Festakt in ihrem Haus nannte sie es einen „Glücksfall“ für das Land, dass der gebürtige Liverpooler 1977 nach Wuppertal kam und blieb. Sein Werk öffne die Augen für nie dagewesene Formen. Er sei zugleich als Lehrer und Rektor ein künstlerisches Vorbild. Und ein großer Idealist ist er auch noch. H.M.