Torsten Albig: Der Neue im Norden
Torsten Albig ist neuer Ministerpräsident von Schleswig-Holstein. Der 49-jährige SPD-Politiker wurde gestern vom Landtag in Kiel gewählt und erhielt 37 von 69 Stimmen — zwei mehr, als seine Koalition hat.
Damit blieb ihm das Schicksal der früheren SPD-Ministerpräsidentin Heide Simonis erspart. Sie war 2005 spektakulär gescheitert, weil ihr eine Stimme aus dem eigenen Lager fehlte. Mit der Wahl Albigs startet auch ein politisches Experiment. Er steht der ersten „Dänen-Ampel“ aus SPD, Grünen und dem Südschleswigschem Wählerverband (SSW) vor.
Albig war zuvor Oberbürgermeister von Kiel. Der gebürtige Bremer wuchs in Ostholstein auf und machte in Bielefeld Abitur, wo er auch Jura studierte. Ende der 1990er Jahre wurde er Vertrauter des damaligen SPD-Chefs Oskar Lafontaine, der ihn in das Bundesfinanzministerium holte. Auch für Hans Eichel (SPD) war er Ministeriumssprecher, ging zwischenzeitlich zur Dresdner Bank und als Finanzdezernent in den Kieler Stadtrat und wurde von Peer Steinbrück (SPD) ins Ministerium zurückgeholt.
Albig ist verheiratet und hat eine Tochter und einen Sohn. Plattdeutsch spricht Albig nicht, versteht es aber. Red