Tote Kinder in Auto: Neue Erkenntnisse erwartet

Potsdam (dpa) - Im Fall der beiden toten Mädchen in einem ausgebrannten Autowrack in Brandenburg hoffen die Ermittler auf neue Erkenntnisse. Insbesondere die Vernehmung des 40-jährigen schwer verletzten Vaters könnte die Polizei nach eigenen Angaben weiterbringen.

Der Mann hatte die Ermittler am vergangenen Freitag zu dem Wagen in einem Waldstück bei Börnicke (Havelland) geführt, in dem die vollkommen verkohlten Leichen seiner Kinder gefunden wurden.

Bei ihnen handelt es sich nach bisherigem Ermittlungsstand um zwei neun und zehn Jahre alte Mädchen aus Dänemark. Die Obduktion der Leichen ergab, dass sie bei lebendigem Leib verbrannten. Nach Angaben der Potsdamer Staatsanwaltschaft waren die Mädchen Line Sofie (9) und Marlene Marie (10) angeschnallt.

Ein weiterer zentraler Punkt sei die toxikologische Untersuchung zu einer möglichen Vergiftung, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Ralf Roggenbuck. „Gerichtsmediziner arbeiten mit Hochdruck an der Auswertung der Befunde.“ Ob es sich um ein Familiendrama oder einen Unfall handelt, war bisher noch genauso unklar wie die Brandursache. Ein Verkehrsunfall ist laut Roggenbuck derzeit auszuschließen. Dagegen würden andere Unglücksursachen noch untersucht. Endgültigen Aufschluss über die Identität der Opfer sollen ein DNA-Abgleich und eine Zahnanalyse geben.

Der Vater liegt nach Angaben einer Sprecherin des Unfallkrankenhauses Berlin weiterhin auf der Intensivstation. Er habe Verbrennungen zweiten und dritten Grades erlitten. Eine Durchsuchung der Wohnung des Mannes in dem jütländischen Ort Öster Hurup ergab nach einem Bericht der Zeitung „Nordjyske“ nichts, was zur Erklärung des mysteriösen Falles beitragen könnte. In mehreren Zeitungen war die Rede von einem Sorgerechtsstreit zwischen den geschiedenen Eltern. Die brandenburgischen Ermittlungsbehörden bestätigten dies aber nicht.