Tote und Verletzte bei Unwettern in Deutschland

Dresden/Lüneburg (dpa) - Drei Menschen sind in Deutschland bei Unwettern ums Leben gekommen, mindestens 20 erlitten am Freitag Verletzungen. Ausläufer des Tiefs „Mina“ brachten sintflutartige Regenfälle, Wassermassen überfluteten Straßen, Keller liefen voll, die Feuerwehren waren teilweise im Dauereinsatz..

In Heidenau bei Dresden wurde ein neunjähriges Mädchen von einem Blitz erschlagen. Es lief gerade an einem Baum auf einem Schwimmbadgelände vorbei, als dieser vom Blitz getroffen wurde. Nach ersten Erkenntnissen der Polizei Dresden wurden mehrere Kinder aufgrund eines Gewitters in ein Gebäude gerufen. Das Mädchen war gerade an einer Birke angelangt, als der Blitz in den Baum einschlug und auf das Kind überging.

Nördlich der sächsischen Landeshauptstadt, bei Laußnitz, stürzte ein Baum auf das Auto eines 23-Jährigen, der kurz darauf starb. Ein weiterer umstürzender Baum verletzte im selben Waldgebiet zwei weitere Menschen. In Lüneburg wurde eine Radfahrerin eine Stunde nach einem Gewitter von einem umstürzenden Baum getötet. Ob der morsche Baum wegen des Unwetters umgestürzt war, konnte die Polizei zunächst nicht klären.

Am Samstagvormittag verhängte der ostsächsische Landkreis Görlitz für Teile der Region Katastrophenalarm. Mehrere Straßen seien gesperrt worden, darunter etwa die Ab- und Auffahrt Niederseifersdorf auf die Autobahn A 4, teilte das Landratsamt mit. Insgesamt gab der Deutsche Wetterdienst aber vorsichtig Entwarnung. „Ganz so schlimm wird es erstmal nicht mehr werden“, sagte Meteorologe Christian Herold. „Aber man muss noch vereinzelt mit Gewittern rechnen.“

Jedes Jahr werden in Deutschland nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) 40 bis 50 Menschen direkt oder indirekt von einem Blitz getroffen, einige von ihnen tödlich. Bereits vor gut einer Woche waren im hessischen Korbach vier Frauen durch den Blitzeinschlag auf einem Golfplatz getötet worden.

Glück im Unglück hatten 15 Bergsteiger im Berchtesgadener Land. Ein Blitz streifte die Wandergruppe am Freitag. Dabei wurden alle verletzt, unter ihnen ein zehnjähriger Junge. Im südbayrischen Raisting schleuderte ein Gewittersturm ein 30 mal 10 Meter großes Festzelt ungefähr 20 Meter weit. Vier Menschen wurden verletzt.

Zum Wochenbeginn wird es ein paar Grad kälter werden. Die Höchsttemperaturen liegen dann bei 20 bis 26 Grad. „Im Westen wird die Abkühlung stärker sein“, sagte Herold. Stabiles Sommerwetter ist erstmal nicht in Sicht.