„Quasselstrippe“ Über sechs Stunden: Bankräuber setzt „letzte Worte“ vor Hamburger Gericht fort

Hamburg · Ein 71-jähriger Bankräuber hat anscheinend erhöhten Redebedarf. Als Angeklagter in einem Prozess um drei Banküberfälle hat er das Recht auf das „letzte Wort“. Nach sechs Stunden ist er noch nicht zum Ende gekommen.

 Der Serienbankräuber nutzt vor einem Hamburger Gericht seine Redezeit ausgiebig.

Der Serienbankräuber nutzt vor einem Hamburger Gericht seine Redezeit ausgiebig.

Foto: dpa/Christiane Bosch

Fast sechs Stunden sind ihm für seine „letzten Worte“ als Angeklagter im Prozess um drei Banküberfälle und einen versuchten Mord noch nicht genug. Am Montag (9.00 Uhr) will der 71-Jährige seine Ausführungen vor dem Landgericht Hamburg fortsetzen.

Angeklagte haben vor der Verkündung des Urteils das Recht, nicht die Pflicht, auf das „letzte Wort“. Das ist in der Strafprozessordnung so verankert. Wird es ihnen nicht gewährt, kann das ein Revisionsgrund sein.

Im ersten Teil seiner Äußerungen hatte sich der Norddeutsche erneut freimütig zu seinen zwischen Ende 2011 und Anfang 2019 ausgeführten Taten bekannt und sie gerechtfertigt. Einmal schoss der zuletzt in Kiel wohnende Deutsche auf einen Bankmitarbeiter und verletzte ihn schwer im Bauchbereich - eine Tötungsabsicht aber bestritt der 71-Jährige. Bei seinen Überfällen hatte er rund 25 000 Euro erbeutet.

Der Staatsanwalt hat eine Haftstrafe von zwölf Jahren und zehn Monaten gefordert und zudem Sicherungsverwahrung für den mehrfach vorbestraften Senior beantragt. Der Verteidiger stellte keine konkrete Strafforderung.

(dpa)