Überfälle nach Flucht aus NRW-Gefängnis
Verurteilter Mörder soll auf zwei Menschen eingestochen haben.
Wuppertal/Werl. Ein aus dem Gefängnis im westfälischen Werl entwichener Mörder soll in Hamburg eine Frau niedergestochen und möglicherweise einen weiteren Mann verletzt haben. Das teilte das NRW-Justizministerium am Dienstag in Düsseldorf mit. Minister Thomas Kutschaty (SPD) werde den Rechtsausschuss des Landtags am Mittwoch über den Fall informieren.
Der Mann sei im Februar von einem genehmigten, unbegleiteten Ausgang nicht in das Gefängnis in Werl zurückgekehrt. Zuvor habe er fast 20 Jahre hinter Gittern verbracht. Von einem ersten Freigang im vergangenen Dezember war er zurückgekehrt.
Am Samstag soll er in Hamburg eine Frau mit sechs Messerstichen verletzt und ausgeraubt haben. Möglicherweise hat er am Montag einen Raubüberfall begangen und dabei einen 33-Jährigen mit einem Messer schwer verletzt.
Der 42-Jährige war 1993 vom Landgericht Wuppertal wegen gemeinschaftlichen Mordes an einer Taxifahrerin zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Mit einem Komplizen hatte er die 33-Jährige ausgeraubt und in die Wupper geworfen. Als die Frau dort laut zu schreien anfing, holten die beiden sie wieder aus dem Wasser, stachen ihr mehrmals mit einem Messer in den Hals und warfen sie dann zurück in den Fluss. Dort ertrank die Schwerverletzte. Der einige Jahre jüngere Komplize des Mannes war zu zehn Jahren Jugendhaft verurteilt worden. lnw