Überleben überall: Die Extreme des Tierreichs
New York (dpa) - Sie sind so alt, dass sie schon zu Luthers Zeiten lebten, halten für Stunden den Atem an oder überleben Jahre ohne Nahrung. Das Tierreich ist voller Extreme, wie eine neue Ausstellung im American Museum of Natural History zeigt.
Hier einige Beispiele:
Der SEEELEFANT ist die größte Robbe der Welt, Männchen können fast sieben Meter lang werden. Sie sind Tauchexperten: Mehr als eineinhalb Kilometer tief tauchen sie und halten dafür zwei Stunden den Atem an. WALE gelangen sogar in eine Tiefe von drei Kilometern, zehnmal so tief wie ein militärisches U-Boot. Einige GEIER fliegen dagegen 11 000 Meter hoch.
Der SCHWARZE SCHLINGER ist ein Tiefseefisch. Eine bestimmte Art kann Beute schlucken, die zehnmal so groß ist wie der Fisch selbst. Sie hängt dann in einem Sack unterhalb des Fisches.
BÄRTIERCHEN sind die wahren Überlebenskünstler. Sie sind nur einen halben Millimeter groß und halten Temperaturen von 150 Grad plus und 250 Grad minus aus. Sie können Jahre ohne Nahrung und Wasser auskommen und sind dabei praktisch tot: Es findet kein Stoffwechsel statt. Sie können selbst dem stärksten Wasserdruck standhalten. Deshalb finden man Bärtierchen von der Arktis bis zum Äquator, im Himalaya ebenso wie in der Tiefsee.
Der AXOLOTL ist ein mexikanischer Schwanzlurch, dessen Kiemen außen am Hals liegen und deutlich sichtbar sind. Und: Bei dem Lurch wachsen abgetrennte Körperteile wieder nach - selbst Teile des Gehirns.
Der MIMIK-OKTOPUS ist der größte Schauspieler des Tierreichs. Das langarmige Tier wechselt blitzschnell Form und Farbe und sieht aus wie eine Flunder, ein Feuerfisch oder eine giftige Seeschlange. Es ist dabei so gut, dass es erst 2001 von Forschern entdeckt wurde.
Der FANGSCHRECKENKREBS kann seine Gliedmaßen extrem schnell schlagen. Der menschliche Lidschlag dauert 40 Mal so lange. Die Wucht, die Feinde trifft, ähnelt der einer kleineren Gewehrkugel.
Der HERKULESKÄFER wird mit seinem langen Horn bis zu 17 Zentimeter groß. Er kann das 80-fache seines Körpergewichts tragen - beim Menschen wären das mehrere Tonnen.
LAUBENVÖGEL bauen kleine Strohhütten, um Weibchen zu beeindrucken - je unscheinbarer das Männchen, desto größer die Lauben. Sie verzieren sie mit allem was sie finden - aber immer nur in einer Farbe.
Die Mikrobe JANIBACTER HOYLEI wurde in 41 Kilometern Höhe gefunden - etwa viermal so hoch wie ein Düsenflugzeug fliegt. Wie kommt sie da hoch? Vulkanausbrüche, Wirbelstürme, Flugzeuge? Es ist noch unbekannt. Obwohl es in der Höhe kaum noch Sauerstoff gibt, überlebt sie.
Die längste bekannte Reise unter Säugetieren haben sieben BUCKELWALE gemacht, die 8000 Kilometer von Costa Rica bis zur Antarktis schwammen - mit einem Jungtier.
Die KÜSTENSEESCHWALBE fliegt jedes Jahr von den Brutgebieten in der Arktis zur Antarktis - jährlich somit etwa 40 000 Kilometer. Im Laufe seines Lebens fliegt ein Vogel so quasi eine Strecke wie zum Mond und zurück.
RÖHRENWÜRMER im Meer überleben selbst in heißem Wasser voller Säure und Schwefel. Die Mikrobe DEINOCOCCUS RADIODURANS kann eine Strahlendosis von 17 000 Gray aushalten - der Mensch 6.
LUNGENFISCHE können es in ihrem Bau Jahre ohne Nahrung und Wasser aushalten. Und die ISLANDMUSCHEL schmeckt nicht nur gut, sie wird auch sehr alt: Mehr als 500 Jahre.
(Quelle: American Museum for Natural History)