Schauspieler Ulrich Matthes redet mit Merkel über Theater-Stücke

Berlin (dpa) - Der Schauspieler Ulrich Matthes (59) schätzt Kanzlerin Angela Merkel (CDU) als Theater-Kritikerin. „Die Gespräche mit Angela Merkel sind immer besonders ausführlich.

Sie nimmt sich manchmal nach der Vorstellung lange Zeit und unterhält sich mit mir alleine eine Stunde nur über das Stück“, sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Samstag) und ergänzte: „Wenn nach einer Aufführung des Ödipus die Bundeskanzlerin mit mir eine halbe Stunde laut darüber nachdenkt, was ein Kompromiss in der Politik ist, dann ist das hoch spannend.“

Mit dem Bundestagspräsidenten Wolfgang Schäuble (CDU) würde der Schauspieler („Der Untergang“) gern das Stück „Das letzte Band“ von Samuel Beckett inszenieren. „Es ist ein Stück, in dem ein alter Mann mittels Kassettenaufnahmen sein Leben Revue passieren lässt. Das wäre sicher anrührend“, sagte Matthes. „Wolfgang Schäuble hat eine unglaublich eindrucksvolle Biografie. Eine Biografie, die mir Respekt abnötigt. Ich würde sogar sein Schwäbisch in Kauf nehmen.“

Schäuble wäre vielleicht „aufgrund seines musischen Interesses gar nicht abgeneigt“, vermutete Matthes zu den Erfolgsaussichten seiner Idee. Der CDU-Politiker sei ein musischer Mensch, der sich für das Theater interessiere. „Das hat nichts mit Repräsentationspflicht zu tun. Die Kunst bedeutet ihm wirklich viel.“ Matthes gehört zum Ensemblemitglied am Deutschen Theater in Berlin.