Ulrich Tukur klagt über Touristen-Ströme in Venedig
München (dpa) — Der Schauspieler Ulrich Tukur (56) macht sich Sorgen über Entwicklungen in unserer Gesellschaft.
„Die Menschen in den Gesellschaften der Industrieländer sind einem Leistungsdruck und einer Geschwindigkeit ausgesetzt, die für viele nicht mehr erträglich ist. Und das Tempo verschärft sich mit dem atemberaubenden Fortschritt der technischen Möglichkeiten und einer explodierenden Kommunikation, die das Leben in allen Bereichen durchdringt“, sagte der 56-Jährige der Nachrichtenagentur dpa.
Auch das Leben in seiner Wahlheimat Venedig habe sich verändert. „Ich bin vor 14 Jahren nach Venedig gezogen, um dort Ruhe und Schönheit zu finden und kann jetzt sehen, wie sich der Tourismus total verändert. Kreuzfahrtschiffe so groß wie Hochhäuser, mit Spielkasinos und Tausenden von Menschen an Bord, die vermutlich nicht einmal wissen, wo sie sind, pflügen durch den Giudecca-Kanal und zerstören die Fundamente der Stadt. Überall Gier und Größenwahn.“
Zurzeit ist Tukur im Kinofilm „Houston“ als depressiver Alkoholiker mit Existenzängsten und Problemen mit seiner Familie zu sehen, der als Headhunter in Houston unter Erfolgsdruck steht.