UN-Klimareport: So retten wir das Weltklima – vielleicht
Im dritten Teil zeigen die Forscher auf, wie der Klimawandel gebremst werden könnte. Noch acht Jahre bleiben, um die Zunahme des CO2-Ausstoßes zu stoppen.
Bangkok. Das Problem sind nicht die Kosten, sondern es ist die Zeit, die uns noch bleibt. Auf dieses Fazit lässt sich der dritte Teil des UN-Klimareports bringen, der gestern veröffentlicht wurde.
Spätestens im Jahr 2015, so die Klimaforscher, darf der weltweite Ausstoß von Treibhausgasen - insbesondere Kohlendioxid (CO2) und Methan - nicht mehr steigen. Das ist ein hoch gestecktes Ziel. Zwar reduzieren Industrienationen wie Deutschland jetzt schon ihren CO2-Ausstoß, weltweit steigt er jedoch an. Ab 2015 muss der Treibhausgas-Ausstoß in großen Schritten gesenkt werden, bis 2050 um 50 bis 80 Prozent. So könnte es gelingen, die Durchschnittstemperatur um nicht mehr als zwei Grad ansteigen zu lassen. Die Zwei-Grad-Marke ist nach Meinung der Forscher wichtig, weil die dann erwarteten Klimaveränderungen "beherrschbar" bleiben würden.
Die Berechnungen und Ratschläge der Klimaforscher haben einen Haken: Alle Staaten weltweit müssten mitziehen. Solche Vereinbarungen aber sind sehr schwer zu erzielen, wie die aktuellen Verhandlungen über ein Kyoto-Nachfolgeabkommen zeigen. Schwellenländer wie China, Indien oder Brasilien müssten vor allem im Energie- und Transportbereich riesige Investitionen einleiten, um die Wende zu klimaschonender Technik zu schaffen. Davor schrecken sie bisher zurück. Auch die USA als größter Klimasünder sperren sich bisher. Der Klimareport wird nun den Regierungen zugestellt und soll als Grundlage für die weiteren Verhandlungen über ein CO2-Abkommen dienen.
Grüner Strom Ein durchschnittlicher Haushalt, der von konventioneller Energie auf "Ökostrom" aus Sonne, Windkraft, Biomasse und Wasserkraft umsteigt, kann im Jahr rund 520 Kilogramm CO2 einsparen.
Kühlschränke Sie gehören zu den größten Stromfressern im Haushalt. Am besten ist es, auf ein Gerät der Effizienzklasse A+ oder A++ umzusteigen. Das spart bei einem durchschnittlichen Gerät bis zu 210 Kilo CO2 im Jahr. Ein Austausch des Kühlschranks lohnt sich ab einem Alter von zehn Jahren praktisch immer.
Elektrogeräte Der Stand-By-Betrieb sollte möglichst ausgeschaltet werden, zum Beispiel durch den Anschluss an Steckdosen-Leisten mit Schalter. Auch Ladegeräte sollten nach dem Aufladen aus der Steckdose gezogen werden, denn sie ziehen auch bei vollen Geräten noch Strom.
Ökologisch Fahren Wer früh schaltet und niedertourig fährt, spart Sprit und CO2-Ausstoß. Wichtig ist der Reifendruck: Am besten ruhig 0,2 Bar zu viel aufpumpen. Bei 0,5 Bar zu wenig steigt der Verbrauch um fünf bis zehn Prozent.
Energiesparlampen Sie verbrauchen bis zu 80 Prozent weniger Strom als normale Glühbirnen. Außerdem halten sie bis zu acht Mal länger. Beim Komplettaustausch spart ein Durchschnitts-Haushalt 65 Euro im Jahr und 250 Kilo CO2.
Kochen Beim Kochen mit Deckel auf dem Topf wird nur ein Viertel der Energie gebraucht, die ohne Deckel benötigt würde. Wer ein Mal täglich kocht, kommt so auf einen Spareffekt von rund 33 Euro im Jahr und 120 Kilogramm CO2.
Heizung Wer für mehr als einen halben Tag die Wohnung verlässt, sollte ruhig das Thermostat um ein paar Grad herunter drehen, am besten auf rund 15 Grad. Das Gleiche gilt vor dem Schlafengehen. Außerdem lohnt sich eine regelmäßige Wartung und Neueinstellung.
Flugreisen Wer mit dem Flugzeug in den Urlaub will, sollte Flüge ohne Zwischenlandungen buchen, denn beim Landen und Starten ist der Verbrauch besonders groß. Mit Abstand am klimafreundlichsten reist man aber mit Bus und Bahn. Auf Kurzstrecken lohnt der Umstieg.