Unbekanntes Indio-Volk im Regenwald entdeckt
São Paulo (dpa) - Forscher haben im Amazonas-Gebiet in Brasilien nahe der Grenze zu Peru die Siedlung eines noch unkontaktiertes Indio-Volkes entdeckt.
Bei einem Überflug im April seien auf mehreren Lichtungen in Javari-Tal vier große Hütten gesichtet worden, teilte die staatliche Nationale Indio-Stiftung (Funai) am Dienstag mit. Die Lichtungen waren bereits zuvor auf Satellitenaufnahmen aufgefallen. Die Funai schätzt, dass etwa 200 Menschen in der kleinen Siedlung leben.
Sowohl die Hütten als auch die angelegten Maisfelder seien neu und vermutlich höchstens ein Jahr alt. Das lasse sich unter anderem aus dem Stand der Anpflanzungen ablesen. Nach Fundai-Angaben gilt das Gebiet als die Region mit der höchsten Anzahl unkontaktierter Völker. Bislang registrierte die Stiftung mindestens 14 derartige Stämme. Die Existenz der indigenen Gruppen wird durch illegale Fischer, Jäger, Goldsucher, aber durch grenzübergreifenden Drogenschmuggel bedroht.