Unfall in russischem Kraftwerk: 75. Tote geborgen

Moskau. Gut einen Monat nach der Havarie im größten russischen Wasserkraftwerk haben Helfer in den Trümmern der Anlage die letzte vermisste Arbeiterin tot geborgen. Damit habe der Unfall vom 17. August am Sajano-Schuschensker Stausee in Sibirien offiziell 75 Menschen das Leben gekostet, sagte ein Sprecher der Anlage am Mittwoch nach Angaben der Agentur Interfax.

Eine Untersuchungskommission hatte technische Probleme als Grund für die schwerste Katastrophe in der russischen Energieversorgung seit Jahren festgestellt. Bei der Havarie hätten alle drei Sicherheitssysteme versagt. Einen Terroranschlag schlossen die Ermittler zuletzt wiederholt aus.

Die 30 Jahre alte Anlage wurde einst als Wunder sowjetischer Ingenieurskunst bezeichnet, das zuletzt aber stark reparaturbedürftig war. Nach offiziellen Angaben war es im Maschinenraum zu einer Explosion gekommen, nach der sturzflutartig Wasser eindrang. Die Arbeiter wurden unter Trümmern begraben oder ertranken. Die rund 900 Millionen Euro teure Wiederherstellung soll fünf Jahre dauern.