Regionalzug entgleist Unwetter vor allem in Bayern und Thüringen
Stadtroda (dpa) - Heftige Unwetter haben am Freitag in erster Linie Teile Bayerns und Thüringens heimgesucht. Am Freitagabend entgleiste ein Regionalzug in Ostthüringen.
Er fuhr bei Stadtroda - zwischen Jena und Gera - in eine Geröll- und Schlammlawine, die nach einem Unwetter auf die Gleise gerutscht war, wie eine Bahnsprecherin mitteilte. Nach Angaben des Lagezentrums der Thüringer Polizei wurden sieben Menschen leicht verletzt. Der Regionalexpress RE 1 war von Glauchau (Sachsen) nach Göttingen (Niedersachsen) unterwegs.
Auch in anderen Teilen Thüringens sowie regional in Sachsen-Anhalt, Sachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern oder auch dem Osten Niedersachsens gab es viel Regen, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) in Offenbach am Abend berichtete. Mitunter seien bis zu 40 Liter Regen pro Quadratmeter niedergegangen, auch Hagel. Zudem seien Sturmböen registriert worden.
Im Stadtteil Pflanzwirbach von Rudolstadt in Thüringen - einem Ort, der im Tal liegt - sammelten sich Wassermassen. Keller liefen voll, Autos konnten die Bundesstraße 85 nicht mehr befahren. Die Feuerwehr sprach von bis zu 70 Zentimeter Wasserstand mitten im Dorf. Ein Foto zeigte, wie ein Feuerwehrmann versuchte, einen Abfluss freizumachen.
Ein anderes Bild zeigte Feuerwehrleute, die versuchten, das Wasser bei Schwabsdorf von der überschwemmten Bundesstraße 7 zwischen Weimar und Jena zu beseitigen.
Insgesamt war das Wetter in Deutschland am Freitag zweigeteilt: Im Westen wurden nur etwa 15 bis 20 Grad erreicht, in der Osthälfte herrschten bei strahlendem Sonnenschein bis zu 30 Grad.
Laut Deutschem Wetterdienst wurden im Osten für den Monat Mai extrem hohe Temperaturen gemessen - zum Beispiel 30,7 Grad in Berlin-Tegel, 30,5 Grad in Potsdam und 30,4 Grad in Cottbus.
Spannung lag angesichts der Temperaturunterschiede in der Luft.
Die Wolken begannen nachmittags im Südosten zu quellen. Es folgten lokal kräftige Gewitter mit heftigem Starkregen. So herrschte am Vormittag zum Beispiel in Südbayern noch der Sommer, doch dann kamen Unwetter mit Hagel, Wind und Temperatursturz.
Die Feuerwehren hatten vor allem im Raum München viel zu tun. Es blieb aber meist bei kleineren Schäden. Straßen waren kurzzeitig weiß von Hagel, Regenrinnen liefen über. „Es war durchaus ein kräftiges Gewitter“, berichtete ein DWD-Meteorologe. Die Hagelkörner seien bis zu drei Zentimeter groß gewesen. Auch in anderen Regionen Oberbayerns und Niederbayerns, aber auch in Oberfranken gab es Unwetter.