Unwetter ziehen über Europa und schränken Bahnverkehr ein

Berlin (dpa) - Entwurzelte Bäume, blockierte Bahngleise: Heftige Unwetter sind über Mitteleuropa gezogen. Vor allem Bahnreisende im Norden und Westen Deutschlands brauchten Geduld.

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Stürme haben in Mitteleuropa erhebliche Sachschäden angerichtet. In Deutschland waren wegen des Sturmtiefs „Felix“ mehrere Bahnstrecken zeitweise lahmgelegt. Am Abend waren die Fernverkehrsstrecken der Deutschen Bahn nach Angaben des Unternehmens wieder frei. Die Züge könnten wieder fahren, sagte eine Sprecherin. Die Reisenden sollten noch am Abend an ihre Ziele gebracht werden - es könne aber zunächst zu Rückstaus kommen.

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Umgestürzte Bäume hatten etliche Gleise blockiert und den Fernverkehr in Norddeutschland ausgebremst. Vor allem die Strecken von und nach Hamburg waren von den Unwettern betroffen. Die Verbindungen zwischen der Hansestadt und den Bahnhöfen in Berlin, Bremen, Hannover und Dortmund waren stundenlang unterbrochen.

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Zugleich gab es mit über 20 Grad einen Wärmerekord im Januar in Deutschland. Am Sonntag gehen die Temperaturen aber in den Keller.

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Einen tödlichen Unfall gab es auf der A 2 in der Nähe von Porta Westfalica in Nordrhein-Westfalen, als ein Geländewagen bei Starkregen von der Straße abkam. Dabei wurde der Fußball-Profi Junior Malanda vom VfL Wolfsburg aus dem Auto geschleudert und tödlich verletzt, teilte die Polizei Bielefeld mit. Der 20 Jahre alte belgische Junioren-Nationalspieler spielte seit Beginn des Jahres 2014 für die Niedersachsen.

Orkantief fegt über Norddeutschland hinweg
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Wegen des Sturms mussten im Nahverkehr ebenfalls viele Strecken gesperrt werden. Eine S-Bahn krachte in Berlin-Tempelhof gegen einen umgestürzten Baum und sprang aus den Gleisen. Nach ersten Erkenntnissen wurde niemand verletzt, wie ein Sprecher der Feuerwehr am Abend sagte. In der Hauptstadt kam es wegen Unwetterschäden bei der S-Bahn auf allen Linien zu Verspätungen und Ausfällen. Zur Hauptzeit des Sturms - zwischen 16.45 Uhr und 20.00 Uhr sei die Feuerwehr zu mehr als 250 wetterbedingten Einsätzen gerufen worden, sagte ein Sprecher. „Es herrscht Ausnahmezustand.“

Der Sturm behinderte auch den Verkehr auf den Straßen: Autos kamen von Fahrbahnen ab, ein Lastwagen kippte auf der Autobahn 38 in Sachsen-Anhalt um.

In Kleinmachnow bei Berlin wurde ein Spaziergänger von einem herabstürzendem Baum getroffen. Der 56-Jährige wurde am Samstagabend schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht, sagte ein Polizeisprecher.

Zugleich gab es einen Wärmerekord: Mehr als 20 Grad wurden im Berchtesgadener Land gemessen - ein halber Grad über dem bisherigen Rekord. Auch war es in Deutschland im Januar seit Beginn der Wetteraufzeichnungen vor mehr als 100 Jahren nie wärmer: „Wir haben einen Allzeitrekord“, sagte Christian Herold vom Deutschen Wetterdienst (DWD). Tauwetter ließ vor allem in Niederbayern und der Oberpfalz die Pegel der Flüsse steigen, Überschwemmungen waren die Folge.

An diesem Sonntag soll der Wind etwas abschwächen. Vor allem im Norden und Nordosten bleibt es zwar stürmisch, aber nur in exponierten Lagen an Küsten und im Bergland sollen noch orkanartige Böen möglich sein.

Ein Bad in der stürmischen See kostete zwei Männer im englischen Seebad Brighton das Leben. Wie die britische Küstenwache mitteilte, bestehe keine Hoffnung, dass sie lebend gefunden werden.

Besonders schlimm hat es den Nahen Osten getroffen: Ein Sturm brachte am Samstag neue Schneefälle in Jerusalem. Im südlichen Gazastreifen erfroren nach Medienberichten zwei Babys.

Im Libanon erfroren vier Gastarbeiter aus Bangladesch nach einem Schneesturm. Die Männer hätten in einer nicht ausreichend geheizten Unterkunft im nordlibanesischen Dunnija geschlafen, meldete die libanesische Nachrichtenagentur NNA. Das eisige Wetter setzt vor allem den mehr als einer Million syrischen Flüchtlingen zu.

In Polen, Tschechien und der Slowakei richtete Sturmwetter schwere Schäden an. Umgestürzte Bäume blockierten zahlreiche Bahn- und Straßenverbindungen.