Urlauberinnen von Felsen erschlagen

Zwei tonnenschwere Gesteinsbrocken stürzen auf einen beliebten Ferienstrand.

Santa Cruz. Tod und Schrecken im Ferienparadies auf Teneriffa: Wie aus heiterem Himmel sind Felsbrocken von einer Klippe auf einen belebten Badestrand gestürzt und haben zwei Frauen unter sich begraben. Zuerst waren am Sonntag zwei tonnenschwere Felsen krachend auf den Strand von Los Gigantes im Westen der spanischen Ferieninsel gedonnert. Dann folgte eine Lawine aus Sand und Geröll und hüllte den Strand in eine dichte Staubwolke.

Zahlreiche Badegäste rannten um ihr Leben, eine Britin (57) und eine Spanierin (34) konnten sich allerdings nicht mehr rechtzeitig in Sicherheit bringen. Angehörige mussten nach Medienberichten mitansehen, wie die Frauen verschüttet und später tot geborgen wurden. Mehr als 150Polizisten, Feuerwehrleute und Angehörige von Rettungsdiensten suchten in den abgestürzten Geröllmassen nach möglichen weiteren Opfern.

Das Unglück ereignete sich an einer der beliebtesten Sehenswürdigkeiten der Insel. Der Strand liegt in der Nähe einer Felswand, die den Namen Los Gigantes (Die Riesen) trägt. Die Klippen an der Steilküste sind bis zu 450 Meter hoch und fallen fast senkrecht ins Meer ab. Am Tag des Unglücks herrschte herrliches Badewetter. Etwa 300 Menschen aalten sich auf dem schwarzen vulkanischen Sandstrand in der Sonne.

Die Felsbrocken waren bis zu fünf Meter groß und sind aus einer Höhe von 50 Metern abgestürzt. Vor einem Monat hatten sich schon einmal ein paar Brocken aus den Klippen gelöst. Dabei war niemand verletzt worden. Die Behörden ließen die Stelle mit Bojen markieren. "Ich wies jeden Tag die Badegäste darauf hin, dass dort das Baden verboten war", sagte ein Rettungsschwimmer. "Aber viele Leute schlugen die Warnungen in den Wind."

Mehrere Anwohner betonten demgegenüber, die Warnhinweise seien kaum zu erkennen gewesen. "Es ist unfassbar", sagte der Besitzer einer Gaststätte. "Man hatte das Unglück kommen sehen, aber kaum etwas dagegen unternommen." Bürgermeister Juan Gorrín hatte damals eine Sperrung des Strandes abgelehnt, weil dies für die Besitzer der Ausflugslokale unzumutbare finanzielle Einbußen bedeutet hätte. Am Montag war der Strand dann komplett gesperrt. Bis zur Befestigung der Klippe soll das Baden dort verboten sein.