US-Mutter gesteht: Sechs Babys getötet und in Kartons versteckt
Salt Lake City (dpa) - Eine Frau im US-Staat Utah hat gestanden, sechs Babys kurz nach der Geburt getötet und in Pappkartons versteckt zu haben. Das berichtete die Lokalzeitung „Salt Lake Tribune“ am Montag online.
Die Polizei hatte nach eigenen Angaben am Wochenende sieben Säuglingsleichen in der Garage des früheren Zuhauses der Mutter entdeckt. Eines der Babys soll bereits tot zur Welt gekommen sein. Die 39-Jährige wurde wegen sechsfachen Mordes angeklagt.
Die Verbrechen sollen sich über eine Zeitspanne von zehn Jahren ereignet haben - konkret von 1996 bis 2006. Die Mutter habe die Kinder unmittelbar nach der Geburt erwürgt, in Handtücher gewickelt und anschließend in Pappkartons in der Garage versteckt, berichtete die Zeitung unter Berufung auf Ermittlerkreise.
Die genauen Hintergründe des Verbrechens in Pleasant Grove in der Nähe von Salt Lake City waren zunächst unklar - vor allem etwa, warum der damalige Ehemann von den Schwangerschaften nichts gewusst haben soll. Auch Nachbarn haben offensichtlich nichts bemerkt.
Drei Töchter der Frau im Alter von 13 bis 20 Jahren leben noch in dem Zweifamilienhaus, in dem die toten Babys entdeckt wurden, schrieb „Salt Lake Tribune“ unter Berufung auf Nachbarn. Die jüngste Tochter wurde demnach innerhalb der Zeitspanne geboren, in der die 39-Jährige die Tötungen beging - warum die Mutter gerade sie leben ließ, ist unklar. Die Mutter sei 2011 aus dem Haus ausgezogen und zu ihrem neuen Freund gezogen.
Die Polizei wurde durch den früheren Ehemann der 39-Jährigen am Samstag alarmiert. Dieser habe beim Aufräumen in der Garage einen Pappkarton geöffnet und darin die Leiche eines Säuglings entdeckt, berichtete die Polizei. Beim Durchsuchen der Garage fanden Polizeibeamte sechs weitere tote Babys - alle separat in Kartons verpackt, die in einem Schrank standen.
Der Ex-Ehemann wurde US-Medienberichten zufolge 2006 wegen diverser Drogendelikte zu einer neunjährigen Haftstraße verurteilt. Das erklärt möglicherweise auch, warum die Verbrechen im Jahr 2006 aufhörten. Inzwischen lebt der 41-Jährige in offenem Vollzug. Im Sommer dieses Jahres soll er frühzeitig entlassen werden - anschließend wollte er zurück zu seinen Töchtern ziehen.
Die Ermittler vermuten, dass der Ex-Mann der Vater der Kinder ist. Es lägen aber noch keine Ergebnisse eines DNA-Tests vor. Gegen den Mann werde derzeit nicht ermittelt. US-Fernsehmoderatoren fragten sich allerdings, warum der Mann von den Schwangerschaften nichts gewusst haben will.
Nachbarn äußerten sich entsetzt, beschrieben die Frau aber als einen „guten Menschen“, dem sie sogar Kinder zur Aufsicht anvertraut hätten. „Sie hat manchmal auf meinen Enkel aufgepasst. Sie hat sich gut um ihn gekümmert. Ich bin schockiert“, sagte eine Nachbarin der „Salt Lake Tribune“.
Zwar habe sie bemerkt, dass die Frau mehrere Male merklich an Gewicht zugenommen und danach wieder abgenommen habe. Doch an eine Schwangerschaft habe sie nicht gedacht, meinte eine Nachbarin der Festgenommenen.