Vater von „Wetten, dass..?“-Kandidat: „Samuel geht's beschissen“
Nürnberg. Samuel Koch, dem verunglückten Wett-Kandidaten der Sendung "Wetten, dass...?" geht es nach Auskunft seines Vaters nicht gut. Seine Genesung mache kaum Fortschritte. „Samuel geht es richtig beschissen“, sagte Christoph Koch am Freitagabend bei einer Veranstaltung in Nürnberg.
Was für gesunde Menschen eine Kleinigkeit sei, etwa ein kurzes Räuspern, sei für Samuel ein Kraftakt von fünf Minuten, bei dem er die Hilfe mehrerer Pfleger brauche, schilderte Koch die Verfassung seines Sohnes vor mehr als 1000 Teilnehmern eines Kongresses christlicher Führungskräfte.
Die Familie von Samuel Koch ist stark religiös. Nach Angaben des Vaters traf das schwere Unglück Samuel in einer Lebensphase, in der er meinte, seinen Weg gefunden zu haben. Nach bestandener Aufnahmeprüfung bei einer Schauspielschule habe Samuel ihm offenbart: „Jetzt bin ich angekommen“, schilderte Christoph Koch.
Samuel habe nur noch die „Wetten, dass..?“-Wette absolvieren und sich dann voll auf seinen künftigen Beruf konzentrieren wollen. Dann war er in der ZDF-Sendung am 4. Dezember 2010 schwer gestürzt und erlitt eine Querschnittslähmung. Derzeit wird er in einer Schweizer Spezialklinik behandelt, die Ärzte schließen eine Genesung nicht aus, auch wenn die Chancen gering seien.
In seinem und dem Leben seiner Familie sei nach dem Unglück nichts mehr, wie es einmal war, sagte der Vater. Samuels Mutter habe inzwischen ihren Beruf als OP-Krankenschwester aufgegeben und widme sich der Pflege ihres Sohnes. „Samuel braucht ständig jemand bei ihm.“ Er selbst gehe zwar weiter seinem Beruf nach. „Eine Zeit lang habe ich aber wie in Trance gelebt“, berichtete Christoph Koch.
Er hatte bei dem Unglück das Auto gefahren, über das Samuel beim Überspringen mit Sprungstelzen so schwer gestürzt war. Anfänglich habe er sich auch Vorwürfe wegen der Wette gemacht. Inzwischen habe er diese Phase überwunden, „weil so Unfälle eben passieren können“, sagte Christoph Koch.
In der Klinik liege Samuel nachts viel wach und denke über den Unfall nach: „Dann hat er heftige Zeiten mit Gott, er fragt nach dem Sinn, er will die Nähe Gottes spüren - und er will wieder laufen können“, sagte Samuels Vater, wie es in einer Mitteilung des Kongresses vom Samstag zusätzlich hieß.