Syrer oder Ukrainer? Verdacht auf Asylbetrug - Richter holen Sprachgutachten ein
Münster. Eine jesidische Familie kurdischer Abstammung wehrt sich seit Montag vor Gericht gegen den Vorwurf des Asylbetrugs.
26.06.2017
, 14:42 Uhr
Das Bundesamt für Migration hatte der vierköpfigen Familie den Flüchtlingsstatus wieder entzogen, weil sich Eltern und Kinder bei der Einreise 2014 fälschlicherweise als Syrer ausgegeben hätten. Tatsächlich stammten sie aus der Ukraine. Sie sprächen auch nicht arabisch.
Vor dem Verwaltungsgericht Münster wies der 34-jährige Familienvater den Betrugsvorwurf jedoch am Montag zurück. Er habe in einem Dorf in Syrien gelebt, in dem nur kurdisch gesprochen worden sei, betonte er. Das Gericht will nun ein Sprachgutachten einholen, um die Herkunft der Familie zu ermitteln. dpa