Niklas P. aus Bonn war an seinen Verletzungen gestorben Verdächtiger im Fall Niklas soll Zeugen verprügelt haben
Bonn. Ein Verdächtiger im Fall des brutal attackierten Niklas aus Bonn soll einen Zeugen angegriffen haben, der ihn vor der Polizei belastet hat. Die Ermittler nahmen den 21-Jährigen daher erneut fest, wie sie am Montag mitteilten.
Der Verdächtige hatte Ende Juni bereits in Untersuchungshaft gesessen, war zwischenzeitlich aber wieder freigelassen worden. Nun gebe es aber einen neuen Haftgrund, erklärte der Sprecher der Bonner Staatsanwaltschaft, Robin Faßbender.
Weil dem 21-Jährigen vorgeworfen werde, auf Zeugen einzuwirken, bestehe Verdunklungsgefahr. Der 21-Jährige soll den Zeugen nach Angaben der Ermittler zusammen mit einem weiteren Mann am 11. September attackiert und verletzt haben. Das Opfer habe einst bei der Polizei Angaben gemacht, die darauf hätten schließen lassen, dass der Beschuldigte am Niklas-Tatort gewesen sei, erläuterte die Staatsanwaltschaft. Hauptbeschuldigter im Fall Niklas ist ein anderer junger Mann.
Niklas war im Mai nach einem Konzertbesuch im Bonner Stadtteil Bad Godesberg von einer Gruppe junger Männer zusammengeschlagen und -getreten worden. Eine Woche später starb er im Krankenhaus. Die brutale Tat hatte bundesweites Aufsehen erregt. Die Ermittler gehen mittlerweile allerdings nicht mehr davon aus, dass ein Tritt gegen den Kopf von Niklas die Todesursache war. Ein rechtsmedizinisches Gutachten habe ergeben, dass Gefäße in Niklas' Gehirn vorgeschädigt gewesen seien. Ausschlaggebend für den Tod des 17-Jährigen sei demnach ein im Normalfall nicht tödlicher Schlag gewesen. dpa