Versuchte Sterbehilfe - Ehemann muss sich vor Gericht verantworten

Er soll versucht haben, seiner unheilbar kranken Ehefrau beim Sterben zu helfen - dafür muss sich ein 46-Jähriger vor dem Amtsgericht Siegburg wegen versuchter Tötung auf Verlangen verantworten.

Foto: Archivbild Andreas Bischof

Bonn (dpa.) Er soll versucht haben, seiner unheilbar kranken Ehefrau beim Sterben zu helfen - dafür muss sich ein 46-Jähriger vor dem Amtsgericht Siegburg wegen versuchter Tötung auf Verlangen verantworten. Die Anklage wirft ihm vor, seiner Frau eine Morphium-Spritze gegeben zu haben, die sie töten sollte. Die 53-Jährige habe ihren Mann zuvor wochenlang gebeten, ihr beim Sterben zu helfen.

Im Mai 2014 soll er ihr dann 20 Morphium-Tabletten zum Einnehmen gegeben und ihr zusätzlich die Spritze gesetzt haben. Anschließend hätten sich beide gemeinsam ins Bett gelegt und auf den Tod der Frau gewartet. Doch die erwartete Wirkung des Medikaments trat nicht ein, die Frau fiel nur in einen tiefen Dämmerzustand. Am nächsten Abend rief der Angeklagte den Notarzt, seine Frau wurde in die Klinik gebracht und überlebte.

Der Angeklagte schwieg zum Prozessauftakt zu den Vorwürfen. Auch die Ehefrau und der Sohn wollten keine Auskunft geben. Jetzt will der Siegburger Amtsrichter Zeugen hören