Video-Awards: Lady Gaga räumt bei MTV ab – und provoziert
Die 24-jährige Sängerin erscheint bei der Preisverleihung in Fleischlappen aus Stoff. Diskussion über „Porno-Chic“.
Los Angeles. Keine Frage, Lady Gaga hat bei den MTV Video Awards allen anderen Künstlern die Show gestohlen. Mit acht Auszeichnungen durfte sie am späten Sonntagabend nach Hause gehen, nominiert war sie gar in 13 Kategorien - dieses Kunststück ist bisher keinem anderen Musiker gelungen. Unter anderem gewann sie für ihren Hit "Bad Romance" den Preis für das beste Musikvideo.
Die Auszeichnungen für den geläuterten Rüpel-Rapper Eminem waren da fast Randnotiz. Er musste sich mit zwei Awards zufrieden geben, Teeniestar Justin Bieber bekam immerhin noch eine Trophäe, brachte seine wartenden, meist weiblichen, Fans aber schon vor der Preisverleihung zum Kreischen.
Skandale gab es diesmal keine, dafür aber reichlich Gesprächsstoff über Lady Gagas Kleidung, die mehr an Metzgerei, denn an Hollywood erinnerte. Auf dem Kopf ein steakähnliches Hütchen, Stiefeletten wie Rouladen und in der Hand ein passendes fleischiges Täschchen. Dazu zeigte die 24-jährige Sängerin auch viel ihrer eigenen Haut. Entworfen hatte diese Kombination Designer Franc Fernandez. Dagegen wirkte Altstar Cher in einer gewagten Lack-und-Leder-Kombination fast schon brav.
Der Auftritt dürfte bei Stephanie zu Guttenberg (33) vermutlich nicht gut angekommen sein. In einem Interview kritisierte die Frau von Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg jetzt den "Porno-Chic" der Popstars. Sie sieht einen Zusammenhang von Sexualisierung der Gesellschaft und sexueller Gewalt. Stark sexuell aufgeladene Bilder erschwerten Jugendlichen eine gesunde Beziehung zum eigenen Körper.