Königshäuser Viel los bei den Royals im nächsten Jahr
London/Stockholm (dpa) - Die Monarchie in Großbritannien wandelt sich stark. Was sich schon in diesem Jahr angedeutet hat, wird sich 2018 noch viel klarer zeigen: Die jüngeren Royals übernehmen mehr und mehr das Zepter.
Der Biograf und Historiker Robert Lacey, der auch Bücher über Königin Elizabeth II. geschrieben hat, spricht von einer „neuen Ära“. Und eine Traumhochzeit kommt noch dazu: Der populäre Prinz Harry und die US-Schauspielerin Meghan Markle trauen sich. Auch in anderen Königshäusern ist im nächsten Jahr so einiges los.
Im Mai wollen Rotschopf Harry (33) und Meghan Markle (36) in der St.-George's-Kapelle auf Schloss Windsor westlich von London heiraten. Die Planung der Feier nehmen die beiden selbst in die Hand. Auf Überraschungen darf man gefasst sein: „Sie wollen, dass der Tag so gestaltet wird, dass sich die Öffentlichkeit als Teil der Feier fühlen kann“, ließ das Paar wissen. Die Hochzeit soll „die Charaktere von Braut und Bräutigam widerspiegeln“.
Nicht nur die Hochzeit ist ungewöhnlich, sondern auch die Braut - zumindest für das Königshaus: eine Bürgerliche, geschieden, Schauspielerin, mütterlicherseits afroamerikanische Wurzeln. Das sorgte in Großbritannien sogar für rassistische Kommentare. Nachdem Prinz Harry öffentlich ein Machtwort gesprochen hatte, war Ruhe.
Die letzten Kritiker dürfte Markle mit Charme und Offenheit überzeugt haben. Zum ersten Mal begegnet seien sie sich vor eineinhalb Jahren bei einem „blind date“, das eine gemeinsame Freundin eingefädelt habe, berichtete sie in einem BBC-Interview. Beim Heiratsantrag sei Harry „so süß und natürlich und sehr romantisch“ gewesen. Wie Harry und die anderen jüngeren Royals will Markle sich im Königreich vor allem sozial engagieren. Sie ist eine Kämpferin für Frauenrechte.
Alle Royals unterstützen zunehmend die 91-jährige Queen. Sie wird zwar weiter offizielle Termine wahrnehmen, doch es fällt ihr schon jetzt sichtlich schwer. Dass sie sich 2018 komplett zurückzieht oder auf den Thron verzichtet, um ihren Lebensabend ganz und gar mit Prinz Philip (96) zu verbringen, gilt im Vereinigten Königreich als ausgeschlossen. Dazu ist sie viel zu pflichtbewusst.
Der vor einigen Monaten in Rente gegangene Prinz Philip wird wohl auch im nächsten Jahr viel Zeit mit Lesen und Malen auf der Wood Farm im ländlichen Sandringham verbringen - und damit oft getrennt von Königin Elizabeth. Dort könne er sich - fern von den Terminverpflichtungen seiner Frau - besser erholen, zitiert die Zeitung „Daily Mail“ einen Mitarbeiter der Royals. „Die Queen glaubt, dass der Herzog einen angemessenen Ruhestand verdient hat.“
Die Queen und Prinz Philip werden im nächsten Jahr ein Urenkelchen mehr haben. Denn Prinz William und seine Kate (beide 35) erwarten im April ihr drittes Kind. Werden Prinz George (4) und Charlotte (2) wohl eine Schwester oder ein Brüderchen bekommen?
In Schweden wird ebenfalls royaler Nachwuchs erwartet. Prinzessin Madeleine bekommt im März ihr drittes Kind. Für König Carl Gustaf und Königin Silvia ist es schon das siebte Enkelkind. Der König hat auch noch 45-jähriges Thronjubiläum. Und der norwegische König Harald V. und seine Frau Sonja begehen am 28. August den 50. Hochzeitstag. Rekordhalter sind sie damit aber noch längst nicht. Die Queen und Prinz Philip sind immerhin schon 70 Jahre verheiratet.
Der spanische König Felipe VI. wird am 30. Januar 50 Jahre alt. Ob ihm und Ehefrau Letizia (45) wohl angesichts der politischen Streitereien mit Katalonien zum Feiern zumute ist?
Mit einem großen Fest ehrt die Oranje-Familie in den Niederlanden die ehemalige Königin Beatrix: Sie feiert am 31. Januar ihren 80. Geburtstag. Ihr Sohn König Willem-Alexander (50) und seine Frau Máxima (46) können auch schon langsam anfangen, die Umzugskisten zu packen. Zum Jahresende soll der Königspalast in Den Haag, Huis ten Bosch, nach einer jahrelangen Renovierung endlich fertig sein.