Viele Unfälle bei Eisglätte in NRW

A 43 in Wuppertal für zwei Stunden gesperrt. A 44 ist wieder frei.

Dortmund. Winterliche Straßenverhältnisse haben Montagmorgen erneut zu schweren Unfällen in NRW geführt. Mehr als 100 Unfälle gab es allein im Regierungsbezirk Arnsberg, wie die Polizei Dortmund mitteilte. "Wir schaffen es kaum noch zu zählen", sagte ein Sprecher. Die Fahrer seien zu schnell unterwegs, hielten zu wenig Abstand. "Dabei ist doch der Überraschungseffekt des Winters längst weg", sagte er.

Wegen Eisglätte wurden am Montag acht Kilometer der A 43 zwischen Sprockhövel und Wuppertal-Nord in Richtung Wuppertal für rund zwei Stunden gesperrt.

Die am Samstagnachmittag gesperrte A 44 zwischen Erwitte/Anröchte (Kreis Soest) und dem hessischen Diemelstadt wurde Montagmittag wieder freigegeben. Die ersten Fahrzeuge konnten anschließend hinter Streuwagen und einer Polizeistreife mit rund 50 Stundenkilometern wieder in Richtung Kassel fahren. Die Autobahn war in Richtung Kassel gesperrt worden, weil die Straßenmeisterei nicht mehr genügend Salz hatte, um vor allem die Talbrücken eisfrei zu halten.

"Dass eine Autobahn nur aufgrund von Glatteis gesperrt wird, habe ich noch nie erlebt. Das ist schon sehr außergewöhnlich", sagte Dirk Hoff, Dienstleiter im Verkehrslagezentrum in Neuss. Dort werden mittlerweile nur noch Unfälle mit Todesopfern aufgenommen. "Es gibt zu viele Unfälle, das wäre anders gar nicht leistbar."

Weil einige Straßen nur geräumt und nicht mit Tausalz gestreut werden, greift ein Fahrverbot für Gefahrguttransporte: Lastwagen mit Säuren, Benzin oder anderen Giftstoffen dürfen nicht mehr auf die Straße, sagte Hoff. Viele Autobahnmeistereien und Kommunen seien aber am Montagmorgen mit neuem Streusalz versorgt worden.

Im Regierungsbezirk Köln führte in der Nacht zu Montag ein Unfall mit drei Lastwagen zu einer siebenstündigen Vollsperrung der A 4 in Höhe Eschweiler in Richtung Aachen. Zunächst war ein Lastwagen von der glatten Fahrbahn abgekommen und hatte sich in der Leitplanke verkeilt. Ein weiterer Lastwagenfahrer bremste zwar rechtzeitig, doch ein dritter Lastwagen fuhr in das stehende Fahrzeug. Den Gesamtschaden bei diesem Unfall schätzt die Polizei auf mindestens 200 000 Euro.