Vier Tote nach Schießerei auf Marine-Stützpunkt
Washington (dpa) - Bei einer Schießerei in einem Kommandozentrum der US-Marine in der Hauptstadt Washington sind nach Medienberichten am Montag vier Menschen ums Leben gekommen. Mehrere Opfer wurden verletzt, darunter zwei Polizisten, berichteten die „Washington Post“ und der TV-Sender NBC.
Auch ein Navy-Sprecher nannte diese Zahl im Kurznachrichtendienst Twitter. Die Marine selbst teilte zunächst offiziell nur mit, dass ein Schütze am Morgen (Ortszeit) das Feuer in einem schwer bewachten Gebäude des Militär-Stützpunktes im Südosten der Stadt eröffnet hatte. In dem Komplex arbeiten rund 3000 Menschen.
Der Lokalsender NBC 4 berichtete, dass ein Schütze getötet worden sei. Laut „Washington Post“ prüfte die Polizei, ob es noch einen zweiten Verdächtigen gebe. Allerdings widersprachen sich zunächst die Informationen der unterschiedlichen Behörden. Eine Sprecherin des Washington Hospital Center sagte, dass in ihrem Krankenhaus drei Verwunderte behandelt würden und mit weiteren gerechnet werden müsse. Die Verletzungen ließen darauf schließen, dass mit einem halbautomatischen Gewehr geschossen worden sei.
US-Präsident Barack Obama werde laufend über die Lage unterrichtet, hieß es aus dem Weißen Haus. Eine von ihm geplante öffentliche Erklärung zur Wirtschaftspolitik verzögerte sich.
Die gesamte Gegend wurde abgesperrt, Busse wurden umgeleitet und Schulen besonders geschützt. Der Flughafen der Stadt setzte den Flugverkehr vorübergehend aus, nahm ihn aber später wieder auf. Die Bundespolizei FBI wurde zum Tatort gerufen. Ein Helikopter kreiste über dem betroffenen Gelände. Für den Kongress in zwei Kilometern Entfernung galt laut „Washington Post“ eine erhöhte Sicherheitsstufe.
Der Navy Yard ist eine historische Küstenanlage der Marine am Anacostia River. Heute beherbergt das Gelände verschiedene Kommando- und Verwaltungsstellen.