Viviane Reding: Die Kämpferin
Viviane Reding, EU-Justizkommissarin, muss eine Schlappe einstecken. Die Luxemburgerin schaffte es am Dienstag nicht, ihre Kollegen vom Nutzen einer europaweiten Frauenquote in Unternehmen zu überzeugen.
Die 61-Jährige schreibt ihr Ziel aber noch längst nicht ab, einen Mindestanteil von Frauen in Führungspositionen vorzuschreiben.
„Ich werde nicht aufgeben“, teilte sie nach der Sitzung der Kommission mit. Bis Ende November komme ihr umstrittener Gesetzesvorschlag erneut auf den Kommissionstisch. Die altgediente Politikerin weiß aber: Gesetzliche Vorschriften, wie viele Frauen in den Führungsspitzen von Unternehmen sitzen müssen, stoßen auf Widerstand in vielen Staaten. Die Skeptiker sitzen auch in Deutschland.
Reding studierte in Paris Humanwissenschaften und arbeitete von 1978 bis 1989 als Journalistin in ihrer Heimat. Seit 1979 saß sie zudem im Parlament des kleinen Staats, zehn Jahre lang. Sie war zudem fünf Jahre Vizepräsidentin der Luxemburger Christlich-Sozialen Volkspartei. 1989 wechselte Reding nach Brüssel. Die ersten zehn Jahre war sie Abgeordnete im EU-Parlament. Seit 1999 gehört sie der Kommission an. sbi