Von Sommer keine Spur: Heftige Regenfälle drohen
Berlin (dpa) - Die Hochwassergebiete in Deutschland müssen weiter bangen: Einsatzkräfte stellten sich auf weitere Sonderschichten ein, denn es wird dem Deutschen Wetterdienst (DWD) zufolge weiter regnen.
Gebietsweise wurden sogar bis zu 70 Liter Regen pro Quadratmeter erwartet. Vom Sommer zunächst keine Spur.
Die Hochwasserlage hatte sich in Niedersachsen zwar etwas beruhigt, dennoch waren auch am Donnerstag Hunderte Helfer im Einsatz, um überflutete Keller und Abwasserkanäle abzupumpen. In der Region Hannover musste am Donnerstag eine reglose Radfahrerin aus dem Hochwasser gezogen werden. Die Frau musste wiederbelebt werden, ihr Zustand war nach Polizeiangaben kritisch.
Der DWD warnte derweil vor kräftigen Regengüssen. Bis Freitagabend könne es in weiten Teilen der Bundesrepublik ordentlich schütten. „Nach jetzigem Stand fallen dabei gebietweise Regenmengen zwischen 40 und 70 Liter pro Quadratmeter“, sagte Meteorologin Johanna Anger am Donnerstag in Offenbach. Auch der meteorologische Sommeranfang am Samstag (1. Juni) fällt zumindest im Süden und Osten noch ins Wasser. Auch in Bayern rechnet das Landesamt für Umwelt mit weiteren Hochwassern, vor allem in Nordbayern und dem Bayerischen Wald.
Der anhaltende Regen hinterlässt in Deutschland vielerorts seine Spuren. Am Erfurter Autobahnkreuz rutschte ein Hang ab. Für die Reparatur müssten die Abfahrten von der A4 auf die A71 Richtung Sömmerda/Sangerhausen tageweise gesperrt werden, teilte das Landesamt für Bau und Verkehr mit.
Die Chancen auf Sonnenschein steigen - langsam. Denn von Nordwesten kündigt sich ein Hochdruckgebiet an. „Spätestens am Montag sollte sich das freundliche Wetter dann auch bis Süden und Osten vorgearbeitet haben“, sagte Meteorologin Anger. Es wird trockener. Die Höchstwerte sollen dann 15 bis 19 Grad erreichen, vereinzelt soll es bis zu 23 Grad warm werden. Sommerhitze erwartet Deutschland aber nicht. „Höchstwerte jenseits der 25 Grad sind nach wie vor nicht in Sicht“, sagte die DWD-Wetterexpertin.
Das Schmuddelwetter bringt zumindest für Pilzsammler derzeit gute Nachrichten: Mancherorts, wie in Sachsen, sprießen Pilze schon wie im Herbst, Experten sagen bereits ein Rekordjahr voraus.