Vor dem Studium: Selbsteinschätzungs-Tests helfen
Aachen (dpa/tmn) - Sogenannte 'Selfassessments' sollen Studienanfängern helfen, sich auf das Studium vorzubereiten. Immer mehr Unis bieten die Online-Tests zur Selbsteinschätzung an. Bange muss angehenden Studenten dabei nicht sein: Die Tests sind keine Eignungsprüfung.
Viele Hochschulen bieten heute Online-Tests zur Selbsteinschätzung für Studienanfänger an. Solche Tests seien nicht zu verwechseln mit einer Eignungsprüfung, sagt Ralph Delzepich von der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) Aachen. Dort ist es neuerdings für alle Studienanfänger Pflicht, einen derartigen Test zu machen. Studienanfänger müssten aber keine Angst haben, dass sie dabei durchfallen könnten. „Das wird alles anonym behandelt - das Ganze ist also eher eine Handreichung als ein Test.“
Sogenannte Selfassessments dienten vielmehr dazu, junge Menschen besser auf das Studium vorzubereiten, erklärt Delzepich. „Der Zweck ist also, dass sie hinterher nicht sagen: 'Das ist etwas anderes, als ich erwartet habe.'“ Außerdem könnten die Tests helfen, eigene Schwächen zu erkennen, um ein Scheitern im Studium zu vermeiden. Wer etwa Lücken in seinem Mathewissen aus der Schule rechtzeitig bemerkt, könne sie in Vorbereitungskursen ausbügeln. „Andernfalls ist man im Studium schnell überlastet.“
Generell gibt es zwei Arten von Selfassessments, erläutert Delzepich, der solche Tests an der RWTH betreut. Die erste Sorte dient der Studienorientierung: Darin geht es darum, die generelle Eignung fürs Studium zu hinterfragen. „Dazu gehört zum Beispiel die Frage, ob man die nötige Selbstdisziplin hat.“
In der zweiten Sorte steht die fachliche Eignung für ein Studienfeld im Mittelpunkt. „Da geht es aber nicht um Spezialwissen, sondern um allgemeine Fähigkeiten und Interessen.“ So werden im Maschinenbau zum Beispiel anwendungsbezogene Aufgaben aus der Mathematik gestellt. Und es wird anhand von Aufgaben geprüft, ob angehende Studenten ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen haben.
Denn am Ende stehe dann aber nicht etwa „geeignet“ oder „nicht geeignet“, erklärt Delzepich. „Man bekommt da keine Punktezahl heraus.“ Vielmehr werde gezeigt, wie die Antworten der angehenden Studenten im Vergleich zu anderen ausfallen. Inwieweit sich daraus ein Nachholbedarf ergibt, sollten angehende Studenten am besten im Anschluss mit einem Studienberater besprechen, rät Delzepich.