Vorkehrungen für Hochwasser

Städte in der Region wappnen sich für den steigenden Rheinpegel.

Foto: Dirk Jochmann

Düsseldorf. Zum Schutz seiner Innenstadt rüstet Düsseldorf im Kampf gegen das steigende Rhein-Hochwasser weiter auf. Gestern sei unter anderem eine Schutzwand am alten Hafen errichtet worden, sagte ein Stadtsprecher. Damit soll verhindert werden, dass Wasser in den Altstadtbereich vordringen kann. Auch die Feuerwehr bereitete sich auf mögliche Einsätze vor. „Sandsäcke werden gepackt, der Bestand wird aufgefüllt“, sagte der Sprecher. Er sprach von einer „noch gemäßigten Lage“, die aber Schutzmaßnahmen erforderlich mache.

Der Pegelstand in der Landeshauptstadt übersprang gestern die Marke von sieben Metern — mit steigender Tendenz. Ab einer Höhe von 7,50 Metern müssen in Düsseldorf beispielsweise eine Reihe gastronomischer Betriebe in Ufernähe geräumt werden. Das anhaltend schlechte Wetter mit großen Regenmengen lässt schon seit Tagen die Wasserstände am Rhein steigen.

Experten rechneten in Köln am Sonntag mit einem Pegelstand von 8,20 bis 8,70 Metern. Das würde womöglich eine Zwangspause für die Schifffahrt bedeuten. „Die Schifffahrt wird auf jeden Fall eingestellt werden. Die Frage ist der Zeitpunkt“, sagte gestern ein Sprecher der Hochwasserschutzzentrale. Grund für die Wassermassen im Rhein sind laut Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt große Niederschlagsmengen verbunden mit der Schneeschmelze in den Mittelgebirgen.

Die kritische Marke für die Kapitäne liegt bei 8,30 Metern. Dann dürfe kein Schiff mehr fahren. Das hätte vor allem wirtschaftliche Folgen, weil Häfen nicht mehr beliefert werden können. Anwohner in der Millionenstadt sind nicht in Gefahr. „Bebaute Gebiete im größeren Umfang sind in keinster Weise bedroht“, sagte der Sprecher. Es gebe etwa einen kleinen Ortsteil im Außenbereich, der vor der Hochwasserschutzlinie liege und daher betroffen sei. „Aber das ist bekannt und die leben seit jeher mit dem Hochwasser.“

Große Auswirkungen habe das Hochwasser allerdings nicht, wie Hafenmeister Peter Plarre betont: „Kleinere Schiffe können ganz normal weiterfahren, größere können eben nicht mehr so hoch beladen werden, da die Brücken ja nur eine gewisse Höhe haben.“

Plarre geht davon aus, dass das Wasser noch bis Ende nächster Woche „gut 80 Zentimeter bis zu einem Meter“ steigen wird - gestern am frühen Morgen lag der Pegel bei 8,26 Metern. An den kleineren Flüssen entspannte sich die Lage gestern Morgen zum Teil. Die Wasserstände der Wupper, der Sieg und der Lenne fielen leicht.

Auch im Krefelder Stadtteil Uerdingen könnte der Rheinpegel heute die kritische Grenze von neun Metern übertreten und damit die Untere Weft überfluten. Die Stadt warnt Bürger ausdrücklich davor, das Gelände bei Überflutung zu betreten, es bestehe Absturz- und damit Lebensgefahr. Bereits vor Weihnachten war das Rheintor vorsorglich geschlossen worden. lnw/ckd