Wahlkampf auf Kroatisch: Politiker verspricht Wohnungen für ungestörte Zweisamkeit
Weil angeblich viele junge Paare in Zagreb ihr Liebesleben auf dem Autorücksitz ausleben müssen, verspricht ein Kandidat der Regierungspartei HBZ im Wahlkampf mehr Wohnungen für junge Leute um das "Problem" zu beseitigen.
Zagreb. Ganz neue Seiten und Winkelzüge im Wahlkampf offenbaren sich zurzeit in der kroatischen Stadt Zagreb. Dort wirbt ein Kandidat bei den Kommunalwahlen mit einem Wohnungsbauprogramm der besonderen Art um die Wählergunst.
Damit sie sich für ungestörte Momente zu zweit nicht immer im Auto treffen müssen, hat Zdravka Birac, Kandidat der Regierungspartei HDZ in der kroatischen Hauptstadt Zagreb mehr Wohnungen für junge Leute versprochen. "Ihr krümmt Euch im Auto? Die Gangschaltung stört Euch? Ihr müsst mal? Die Stoßdämpfer quietschen?", heißt es auf dem Wahlplakat des Kandidaten.
Doch wer jetzt meint, der Politiker beschwöre einen Notstand, der nicht existiert, den überzeugt Birac mit gesicherten Insiderinformationen. Er wisse von seinen zwei eigenen Kindern von den Problemen der Paare, die aus Platzmangel nur im Auto intim werden könnten, sagte Birac der Zeitung "Novi List". Deswegen wolle er sich für mehr Wohnungen speziell für junge Leute einsetzen. Mit teilweise überraschend direkten Sprüchen auf seinen Wahlplakaten: "Ihr könnt Euch sicher vorstellen, dass es noch mehr Stellungen gibt, die Ihr im Auto nicht ausprobieren könnt", heißt es auf einem Plakat.
Damit Schluss mit Liebe auf der Rückbank ist, sollten sie bei der Kommunalwahl nächstes Wochenende für ihn stimmen findet er. Seine direkte Art verteidigte Birac als einen Weg, die Bürger für die Wahlen zu interessieren. Mit "fruchtlosen und langweiligen" Kampagnen gehe das nun einmal nicht.
Endlich mal einer der die Probleme der Jugendlichen versteht? Ganz so ist es dann doch nicht. Denn ganz in Politikermanier schweigt sich Birac über Details seines Wohnungsbauprojektes aus. Vorerst werden die jungen Paare in Zagreb wohl weiterhin mit der Enge ihrer fahrbaren Untersätze auskommen müssen.
mit Material von AFP